Nach der Rückkehr der Orks treffen wir im vorliegenden Der Schwur der Orks, auf
altbekannte Helden wieder. Balbok und Rammar, die beiden Super-Orks haben sich
mit ihren Abenteuern auf 536 Seiten Papier pressen lassen. Dabei können die
beiden, mit all ihrem Gold und ihren Edelsteinen seit einem Jahr ihr Leben in
Saus und Braus verbringen. Blutbier, Orkweiber und Gröhlen statt Wein, Weib und
Gesang. Aber der Friedliebenste kann nicht in Ruhe leben, wenn es der Autor
nicht will. Und schon ist unser entmachteter Häuptling wieder voll dabei. (Das
voll kann man wörtlich nehmen.) Ausgerechnet in der Modermark wird ein Mensch
gefangen genommen. Der Kriegstrupp um Kursa hält eine Überraschung für die
Brüder bereit. Das zappelnde bisschen Elend in den gar feinfühligen Händen
unserer zartbesaiteten Orks gibt sich als Botschafter zu erkennen. Orkjäger und
neuer Elfenkönig, der Mensch Corwyn und seine Frau Königin Alannah bitten die
Kumpels aus dem Moderwald um Hilfe. Dabei vergessen sie nicht die gute
Zusammenarbeit zu erwähnen, die Orks und Elfen hatten. Das stinkt unseren
Freunden gewaltig. Jetzt stehen sie da, wie die lieben Jungs von nebenan und
nicht wie die bösen, brutalen und menschenfressenden Monstren, wie sie sich
selbst gern sehen. Statt den Boten in den Kochtopf zu werfen, schleppen sie ihn
mit in die Hauptstadt des Königspaares. Denn nur das Menschlein ist in der Lage
an den Kontrollen die richtigen Losungen zu nennen. Kaum sind sie angekommen,
klärt sie Corwyn auf, warum, weshalb, weswegen... Es dauert nicht lange und
Balbok und Rammar sind unterwegs in die Küstenstadt Kal Anar. Aber allein ist
es doch recht langweilig. So finden sich in ihrer Begleitung ein paar illustre
Gesellen. Andernorts vielleicht als Schwerverbrecher und Schlagetot bezeichnet.
Vor allem ihr Intimfeind Hutzelbart, der Zwerg Orthmar von Bruchstein, ist mit
von der Partie. Alles geht erst mal gut, naja, bis auf die kleinen
Streitigkeiten untereinander. Aber je näher sie der Küstenstadt kommen, um das
Böse dort herauszufordern und zu besiegen, desto unheimlicher wird es. Während
unsere Helden von einer Falle in den nächsten Fettnapf stapfen, und anders
herum, treffen sie auf Totenheere und Basilisken und andere Gegner, die ihnen
das Leben schwer machen.
Fazit
Michael Peinkofers Orkgeschichten sind wie ein Mensch-Ärger-Dich-Nicht Spiel.
Alle Punkte sind vorgegeben, das Ziel klar erkannt und lediglich der Würfel,
das Glück und der Zufall geben vor, wie schnell man ankommt. Bei Michael
Peinkofer wird aus dem Abenteuer eine lockere Unterhaltung, mit vielen Dingen,
die mich an andere grosse Autoren erinnern. Eindeutig ist jedoch der Einfluss
von J. R. R. Tolkien. Der Unterhaltungswert des Buches ist enorm. Angefangen von
der humorigen Handlung über die ork’schen Rezepte bis hin zum
Ork-Deutschen-Duden.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 10. Juni 2008 2008-06-10 09:54:21