Joe Pitt hatte ein kurzes, und erfülltes Leben als Mensch. Er war ständig
aktiv, probierte Sex, Drogen und Rock'n'Roll. Er brach mit dem Bürgertum und
wurde schnell zum Aussenseiter. Das bleibt er auch, nach seinem Tod. Denn als
Vampyr darf er weiterhin das fristen, was andere Leben nennen würden. Aber wie
heisst es so schön, hin ist hin. Das untote Leben von Vampyren ist ebenso ein
Abhängigkeitsverhältnis, wie das Leben eines normalen Menschen. In diesem Fall
ist der Abhängigkeitsfaktor Blut. Joe Pitt besitzt jedoch keines. Nach einem
kurzen Intermezzo als Angehöriger eines Vampir-clans hat er sich losgesagt und
über-lebt als freischaffender Blutsauger und Privatdetektiv. Irgendwie muss ja
frisches Blut und / oder Geld gemacht werden.
Als er mit seiner rothaarigen Freundin Evie einem Billiardclub einen Besuch
abstattet, rastet einer der Besucher aus. Kommt vom Klo und prügelt gleich auf
Joe Pitt ein. Selbst Sicherheitsglas hält die beiden nicht auf, als sie sich
auf der Strasse weiter prügeln. Joe benötigt eine Zeit, bis er herausfindet,
dass der Typ, der ihn attakierte, auf eine neuen Droge abfährt. Er erfährt,
dass die neue Droge unter dem Namen Anathema zu haben ist. Die Droge ist eine
Bedrohung für die Vampyre und besteht aus frischem, jedoch verseuchten Blut.
Joe Pitt macht sich auf die Suche, nach dem Verteiler und vor allem den
Hersteller. Die Spur führt zu den Hood, aber um dorthin zu gelangen muss er
durch das Gebiet der Koalition. Beides ist kein Zuckerschlecken. Denn die
Koalition mag ihn nicht und die Hood sind alles andere angetan von
'Bleichgesichtern', da sie selbst alles Farbige sind.
Fazit
Der Roman könnte durchaus in die Reihe Heyne Hardcore eingeordnet werden. Mir
gefällt die offene Sprache, mir gefällt die Darstellung der Personen und mir
gefällt, dass nicht alles 'Friede, Freude, Eierkuchen' ist. Es ist das Leben,
hart, gemein, grausam, brutal und ungerecht. Nur um mal die positiven Seiten
hervorzuheben. Die Erzählung ist schnell und rasant. Die Handlung voller
Ränkeschmiede und Verwicklungen entwickelt sich erst langsam, doch da sie
bereits sehr früh an Spannung und Schnelligkeit gewinnt, gibt es von meiner
Seiten nichts negatives zu berichten. Der Hintergrund ist genauso stimmig wie
der Einsatz der Sprache und der Beschreibung der Personen.
In mancher Hinsicht erinnert mich das Buch an den Film Die Warriors, wenn es
darum geht die Underdogs zu beschreiben. Auch ein wenig an alte Krimis wie Mike
Hammer oder Spencer. Charlie Huston ist sich nicht zu fein, die Missstände der
menschlichen Kultur beim Namen zu nennen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. Juni 2008 2008-06-05 18:32:04