Die Welt des 25sten Jahrhunderts ging bereits einmal am Abgrund vorbei. Heute
hat sie den Weg zurückgefunden und steht wieder dort. Noch ein Schritt....
Die Menschheit ist nach einem Atomkrieg in die verschiedensten Kasten
unterteilt und passiv und fügsam geworden. Nicht von alleine sondern
fremdbestimmt leben hier Lenkende und Gelenkte. Dadurch ist der Menschheit
einiges erspart geblieben, macht sie jedoch apathisch und handlungsunfähig.
Held der Handlung ist jedoch der unheilbar erkrankte Hermond Gjall. Im Jahr
2010 wurde er in einem Schutzraum in einen Scheintod versetzt. Dort überlebte
er und hat das Glück, dass seine Krankheit nun geheilt werden kann.
Verschiedene Körperteile können ausgetauscht werden, so dass Hermond wieder am
Leben teilnehmen kann. So erleben wir durch seine Augen eine Art brave new
world. Die Menschen leben glücklich in den Tag hinein und müssen sich um
nichts kümmern, sogar das Denken wird ihnen abgenommen. Körperliche Arbeit
wird von künstlichen Maschinen verrichtet, fühlt sich jemand nicht wohl, wird
er im Psychodom behandelt und kommt gestärkt daraus wieder hervor.
In einem perfekten System gibt es natürlich auch den Begriff fast. Dieser
bezieht sich auf eine Gruppe von Menschen, die als verrückt bezeichnet werden.
Man lässt ihnen ihre Freiheit und nur wenn sie eine Gefahr für sich selbst
oder für andere darstellen, wird eingegriffen. So gesehen ist dies der perfekte
Überwachungsstaat, wie ihn schon Eric Blair in 1984 propagierte.
Einige wenige Menschen, sogenannte Gelehrte, sind immer noch in der Lage
selbstständig zu denken. Einige der Gelehrte entdeckten, dass es weitere Welten
gibt. Sogenannte Spiegelwelten in anderen Dimensionen. Dem Wissenschaftler
Shintal gelingt ein Hyperraumdurchbruch in ein anderes Universum. Dadurch kommt
es auf der Erde zur Katastrophe. Die sogenannten Hyperioniten, die nun auf die
Erde gelangen sind nicht körperlich und wirken direkt auf die Psyche des
Menschen. Alle Gedanken, die ein Mensch dachte, bewusst oder unbewusst, werden
wie die dazugehörigen Gefühle an die Oberfläche gespült und aktiv.
Fazit
Die Ungarin Mária Szepes ist eine der wenigen interessanten
Schriftstellerinnen. Mit ihrer Erzählung schlägt sie eine Brücke von der
immer noch aktuellen Vergangenheit eines zweiten Weltkrieges zur möglichen
Zukunft, die nicht allzuweit weg sein kann. Ihre persönliche Art die Geschichte
aufzubauen ist sehr beeindruckend und bildhaftig. Die attraktive Erzählung
fühlt sich sehr angenehm in die Gedankenwelt des Lesers ein. Die Erzählungen
von Mária Szepes sind nicht unbedingt einfach zu lesen. Man muss sich schon
darauf einlassen und sich vergegenwärtigen, dass sie nicht nur schreibt, damit
ihre Helden den Weg zu sich selbst finden. Ihre Absicht ist deutlich, sie will
auch den Leser beeinflussen. Ob diese Beeinflussung gut oder schlecht ist, mag
jeder für sich selbst entscheiden, sofern er die Beeinflussung überhaupt
bemerkt. Von der heimischen Kritk wurde sie zu der Gruppe der politisch-sozialen
Schreiberzunft gezählt, die das Science Fiction Genre durchaus bereichern.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 29. Mai 2008 2008-05-29 15:11:35