Das Leben ist hart, brutal, grausam, gemein und ungerecht. Das sind eindeutig
die positiven Seiten. Das lernt sehr Sofia schnell auf die harte Tour kennen.
Plötzlich leidet sie unter Klaustrophobie, als sie in einem Sarg aufwacht, der
wiederum in einer Gruft herumsteht. Verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg.
Allerdings ist Sofia nackt, die Gruft leer und der Sarg ebenso. Nun, so fragt
sich der aufmerksame Leser, woher bekommt die junge Frau jetzt Kleidung?
Vergessen wir mal die Nacktheit, denn es findet sich doch noch einiges an
Kleidung, und begleiten Sofia auf ihrem weiteren Weg. Sie stellt fest, dass sie
von einem Vampir zu deren Gleichen gemacht wurde, was ihr ganz und gar nicht
gefällt. In ihr brodelt ein heisser Hass auf ihren Erzeuger und sie will ihn
lieber jetzt als gleich tot sehen. Wobei die Wortwahl nicht ganz glücklich
gewählt ist. Vampire sind schon tot. Toter als Tod ist das wieder lebendig?
Wie dem auch sei, die Spekulation darüber ist müssig. Sofia macht sich auf den
Weg zu ihrer Zwillingsschwester, die bereits einen neuen Selbstmordversuch
hinter sich hat. Um so tragischer ist es, als Sofia ihre Schwester umbringt.
Die Suche nach ihrem Schöpfer bringt Sofia bald in Verbindung mit den echten
Vampiren der Stadt. Und sie lernt ihre Schöpfer kennen.
Der Leser bemerkt sehr schnell, dass hier mehr dahinter steckt als nur ein
normaler Vampirroman. Edward, der Schöpfer der Vampirin Sofia leidet unter
einem Fluch und sie soll ihn davon befreien. Allerdings weis Sofia nichts davon.
Auch der Leser bleibt im Ungewissen und tappt lange im Dunkeln.
Fazit
Der Roman hört sich bislang nicht so an, als ob er etwas Besonderes sei. Doch
das kommt noch. Denn es ist ein erotischer Roman. Tatsächlich schafft es
Jennifer Schreiner, aus einem subtilen Blutsaugerroman, etwas Besonderes zu
machen. Allerdings frage ich mich, ob das natürlich sein kann. Wenn ein Mensch
mit einer Leiche Sex hat, nennt man das Nekrophil. Wenn ein Untoter mit einem
Menschen Sex hat nennt man das???
Vor uns liegt also ein erotischer Vampirroman. Wobei man bei Erotik nie eine
Grenze ziehen kann. Manch einem ist das zu drastisch, was beschrieben wird,
manch einem kann es ruhig mehr sein. Ich werde jetzt nicht schreiben wozu ich
tendiere. Aber es wäre sicherlich verkehrt, auf die Autorin und ihre Vorlieben
zu schliessen. Bei einem Krimiautoren fragt man ja auch nicht, ob er Erfahrung
als Serienmörder hat.
Aber ich habe in diesem Bücherbrief noch andere Möglichkeiten. Ich stelle der
Autorin einfach ein paar Fragen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 29. Mai 2008 2008-05-29 15:12:34