Nolan ra Sinjaria ist ein Tahlion. Ein Rechtsprecher. Die Rechtsprecher haben
zur Aufgabe, durch das zerbrochene Königreich zu ziehen und Recht zu sprechen,
Verbrecher gefangen zu nehmen und Urteile zu vollstrecken. Damit sind die
Rechtsprecher gleichzeitig Polizei, Ankläger und Richter in einer Person. Nolan
selbst ist ständig hinter einem Verbrecher mit Namen Morai her. Morai sammelt
andere Verbrecher um sich, doch opfert er diese, um vor dem Rechtsprecher weiter
zu fliehen. Doch dann bekommt Nolan den Auftrag, König Tirell zu beschützen.
Anscheinend ist ein Attentat auf ihn vorgesehen. Der Rechtsprecher Nolan ra
Sinjaria hat jedoch ein Problem damit. In seiner Jugendzeit ist er extra aus dem
Land vor König Tirell geflohen um zu den Tahlion zu gelangen und Rechtsprecher
zu werden. Der Grund für Nolans Entschluss war der Überfall von König Tirell
in das Land Sinjaria und dem damit verbundenen Tod seiner Familie. Jetzt soll er
ausgerechnet den Menschen schützen, dessen Tod er sich so oft gewünscht hat.
Der Tahlion schiebt seine eigenen Wünsche beiseite und begibt sich zu König
Tirell, dem nichts von Nolans Gedanken bekannt ist. Ausserdem ist dem König
Tirell nicht bekannt, dass ausgerechnet sein Beschützer der letzte Überlebende
der ehemaligen Königsfamilie Sinjarias ist. Nolan erhält bei diesem Auftrag
Hilfe, die er nicht erwartete. Gerade der Verbrecher Morai, hinter dem er her
ist, wird zu einem Informanten und Helfer, da Nolan verdeckt ermittelt.
Fazit
Michael A. Stackpole ist den meisten Lesern inzwischen als ein Autor bekannt,
der für die Spieleserien Battletech und Shadowrun schrieb. Der Weg des Richters
ist sein erster Roman überhaupt, wurde aber nicht als erster Roman
veröffentlicht. In seinem Nachwort erklärt Michael den genauen Umstand, warum
das so ist. Der vorliegende Band ist jedoch für ein Erstlingswerk einfach
grandios. Ich benutze Superlative weder gern noch oft. In diesem Fall kann ich
dies jedoch ohne Gewissensbisse anwenden. Michael A. Stackpole gelingt mit der
Beschreibung seines Helden Nolan, eine Figur zu erschaffen, die kein Überheld
darstellt. Im Gegenteil. Mit dem Kunstgriff, Abwechselnd ein Kapitel Jetztzeit
für Nolan mit einem Kapitel aus seiner Vergangenheit zu schreiben, entsteht ein
sehr vielschichtiges und umfassendes Bild. Das Buch wird daher sehr unterhaltsam
und aufregend. Die Erzählung verleitet zum Weiterlesen, möglichst ohne
Unterbrechung. Ein ausgezeichneter Roman in einem beeindruckenden Erzählstil.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 21. Mai 2008 2008-05-21 10:29:21