Die Zahl des Tieres ist 666. So die allgemein bekannte Aussage, doch auch die
616 und andere sind im Gespräch, wenn es darum geht, den Teufel mathematish zu
erklären. Jörg Kastner, der mit mit seinem Roman Die Farbe Blau sehr gut
gefiel, greift auf die Offenbarung des Johannes zurück und so sind wird wieder
bei 666. Mit seiner genauen Nachforschung und seiner, man mag fast sagen,
angeborenen Erzählkunst, schafft er es immer wieder äusserst fesselnde Romane
zu schreiben. Nach der Engelstrilogie schreibt er über den Teufel, den
gefallenen Engel. Er bleibt praktisch beim Thema, nimmt sich nur der anderen
Seite an. Dazu bedient er sich des Jesuiten Paul Kadrell. Die Gesellschaft Jesu
wurde seit ihrer gründung immer wieder angefeindet und verleumdet. In dieser
Hinsicht ist der Jesuit Paul gleich mehrfach Opfer.
Pater Sorelli wird in eine Falle gelockt, mit einem Namen, den er seit Jahren
nicht mehr benutzte und als er am Treffpunkt ankommt, meint er Maria zu sehen.
Doch es ist nicht Maria, die er sieht, es ist der Tod, der ihm in fremder
Gestalt entgegen tritt.
Paul Kadrell erfährt vom Tod Sorellis im Vatikanstaat und macht sich auf den
Weg, seinem alten Lehrer die Ehre zu erweisen. Was anfangs als ein Alptraum
begann, endet nicht erfreulich. Dabei erfährt Paul Kadrell von der Ritzung der
666 auf dessen Stirn. Pater Sorelli ist jedoch nicht das einzige, sondern eines
der ersten Opfer. Der Jesuit Paul findet Kontakt zur italienischen Kommissarin
Claudia Bianchi. Gemeinsam ermitteln die beiden und erkennen bald einen
Serienmörder. Die Frage, ob es einer oder mehrere sind, kann nicht auf Anhieb
geklärt werden. Doch wo die einen zusammen arbeiten, da wollen andere ihr
eigens Süppchen kochen. Auf die eine oder andere Weise. Etwa der
Sicherheitschef Tarabella, der Claudia Bianchi und ihrem Mitarbeiter Aldo die
Unterlagen des Paters nicht überlassen will. Oder David Fincher, der mehr
Informationen hat, als er haben sollte.
Fazit
Jörg Kastner ist ein hervorragender Autor. Er versteht es mit wenigen Worten
mehr Spannung zu erzeugen, als andere Autoren, die Zeilen und Seiten schinden
und mit vielen Worten nichts auszudrücken verstehen. In dieser Hinsicht ist
Jörg Kastner ganz anders. Mit der Wahl der Schauplätze, bis hin zu den
Katakomben von Rom, sucht er Plätze, die mit wenigen Worten zu spannenden Orten
umfunktioniert. Mit seinen Handlungsträgern geht er ähnlich um. Ein Nebensatz
von ihm ist informativer als manch kompletter Abschnitt in anderen Romanen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 08. Mai 2008 2008-05-08 16:56:37