Martin O'Boy, genannt Boy O'Boy, kann nicht nur an sich selbst denken. In den
letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs sind die Männer aus Ottawas
Papineau-Street bei der kanadischen Armee und Jungen geben schon mal ein
falsches Geburtsdatum an, um Soldat werden zu können. Martins Mutter rechnet
jeden Tag mit der Geburt ihres jüngsten Kindes. Phil, Martins schwer
behinderter Zwillingsbruder, braucht zuverlässige Aufsicht und Pflege. Logisch,
dass Martin für Phil sorgt, wenn seine Mutter verhindert ist. Als sich die
staatlichen Fürsorgerinnen ankündigen, gerät Martins Mutter unter Druck. Die
beiden Damen haben ihr keine wirkliche Hilfe anzubieten, aber sie werden in der
Familie auf Ordnung und Sauberkeit achten. Die "Truthahndame und die
Ketchupdame" bemängeln, dass Martin in Überschuhen, einer Art
Gummistiefel, herumschlappt. Martins Mutter wird von den 16 Dollar Kindergeld
einen Dollar abzweigen müssen, damit Martin sich einfache Stoff-Turnschuhe
kaufen kann. Für die Familie O'Boy ist selbst der kleine Betrag eine große
Hilfe, den Martin für seine Auftritte mit dem Kirchenchor bekommt. Doch die
kirchliche Idylle währt nur kurz. Der Organist Mr. George missbraucht Martin
und macht sich an den Nachbarsjungen Billy heran. Obwohl Martin sich niemandem
anvertrauen kann, verhindert er entschlossen, dass Billy das gleiche passiert
wie ihm. Als der junge Buz aus dem Krieg zurück kommt, weiß Martin, wer ihm
und Billy helfen wird.
Fazit
Brian Doyle zeichnet in wenigen ausdrucksstarken Bildern das Leben in den
letzten Kriegsjahren, als das Eis für den Kühlschrank noch in großen Blöcken
gekauft wurde. Martin wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, doch er wird
nicht vernachlässigt. "Boy O'Boy" ist das ermutigende Portrait eines
gradlinigen jungen Manns, der an seinen Erlebnissen nicht zerbricht.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 07. Mai 2008 2008-05-07 10:44:26