Ein neuer Roman um Frank Balanger und Amanda Evert, die er im Buch Creepers
(dessen Filmrechte inzwischen verkauft sind) gerettet hat. Allerdings erinnerte
mich der Roman Level 9 zu sehr an den von Richard Laymon veröffentlichten Roman
Das Spiel aus dem Jahr 2001. Die Thematik bei beiden Erzählungen ist gleich.
Eine Frau wird in ein Spiel hinein gezogen, das alsbald tödliche Züge annimmt.
Helfen kann in beiden Fällen nur ein Freund bzw. Bekannter. Zwischen beiden
Hauptpersonen, die zum Teil weit entfernt von einander tätig sind, besteht eine
ständige Spannung, die den Roman mit Leben füllt. In diesem Fall ist es
Amanda, die Frank Ballanger sehr stark an seine Frau Diane erinnert, die
entführt wird. Der Weg führt Amanda in ein abgelegenes Hochtal in Wyoming. Mit
vier weiteren Entführungsopfern wird sie in ein tödliches Spiel verwickelt.
Ausgestattet mit präparierter Sprengstoffkleidung, einem
Kamera-Mikrofon-Übertragungsgerät kontrolliert der psychopathische Spielleiter
seine Spielfiguren. Es gilt über verschiedene Spielebenen hinweg das Rätsel
des Grabmals der weltlichen Begierden zu lösen. Der verrückte Spieledesigner
will ein PC-Spiel in die Wirklichkeit umsetzen und dazu ist ihm jedes Mittel
recht. Den Kandidaten jedoch bleiben nur vierzig Stunden Zeit, um das Rätsel zu
lösen.
Dabei fing eigentlich alles sehr günstig für Frank an. Ein kleiner Geldsegen
und eine Einladung des Manhattan History Clubs zu einem Vortrag. Der Geldsegen
besteht darin, dass er im Paragon Hotel eine Münze einsteckte. Der goldene
Doppeladler ist eine seltene Münze, die ihm zwei Millionen US-Dollar bringt.
Der Inhalt des Vortrags beim Geschichtsverein sollte über Zeitkapseln gehen.
Ein Lieblingsthema von Frank Balanger. Seit er als junger Knabe eine Zeitkapsel
fand, hat er eine Schwäche für diese Thematik und beschäftigt sich immer
wieder damit. Aber zwischen dem Vortrag beim Club und dem Erwachen im Ashbury
Park und dem Paragon Hotel.
Fazit
Der Roman, der aus der Sicht zweier Personen beschrieben wird, hat mir zu Beginn
sehr gut gefallen. Ein wirklich gut gelungener Einstieg, der aber leider mit
Fortschreiten der Handlung immer mehr an Schwung verliert, bis er am Ende gerade
Mal ein Mittelmass hält. Erwähnenswert ist die Zeitkapsel-Thematik. Hier
bietet David Morrell sehr viel Wissenswertes für den Leser, praktisch eine Art
Volkshochschulkurs nebenbei.
Creepers war schon ein faszinierender Band, doch den Autor lernte ich kennen,
als ich seine Kurzgeschichte Rio Grande Gothic beim Verlag Piazza im Buch 999
gelesen habe. Da wusste ich jedoch nicht, dass er Rambo geschrieben hat. An sich
ist er kein schlechter Schriftsteller, aber der vorliegende Roman verlor im
Laufe der Erzählung an Schwung.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 06. Mai 2008 2008-05-06 12:51:02