Anna Strong ist Kopfgeldjägerin in Amerika, wie der gute alte Colt Seavers in
der Fernseh-Serie Ein Colt für alle Fälle. Mit ihrem Partner David will sie
den Kautionsflüchtling Donaldson festnehmen, doch es kommt ganz anders.
Donaldson überfällt Anna, vergewaltigt sie und macht sie zur Vampirin. Im
Krankenhaus erwacht sie wieder, erwartet von David. Nur mühsam gelingt es ihr
sich an den Vorfall zu erinnern. Wir begleiten die Ich-Erzählerin durch ein
Abenteuer, das zu Beginn nicht durchschaubar erscheint. Denn auch ihr
Vampir-dasein wird nicht sofort geklärt. Erst langsam wird ihr klar, was sie
ist. Genauso langsam lernen wir aber auch den Hintergrund kennen. Irgend jemand
beginnt mit einer Jagd auf die Kopfgeldjägerin. Aus der Jägerin wird Gejagte.
Sie lernt bald einen sehr geheimnisvollen Mann kennen, der ihr sagt, er hiesse
Avery. Avery stellt sich als ihr Verbündeter und auch als Lehrer vor. Von ihm
kann sie eine Menge lernen.
Fazit
Anna Strong ist eine sympathische Heldin. Jeanne C. Stein geht nicht unbedingt
einen eigenen Weg um die vampirische Ermittlerin vorzustellen. Vor sieben Jahren
lernte ich die Heldin von Tanya Huff kennen, als ihre Romane beim Verlag Feder
und Schwert erschienen. Seither haben einige amerikanische Autorinnen sich
diesem Themas angenommen. Man merkt auch bei Jeanne, welche Literatur sie
bevorzugt und wo 'Anleihen' zu finden sind. Der Roman ist nicht der
Vampir-Thriller, der angekündigt wird. Dafür ist er ein guter Vampir-Krimi.
Spannung und Sarkasmus, Ränkespiele und Romantik finden sich wieder. Wenn ich
damit nicht in ein Klischee verfallen würde, würde ich sagen, ein typischer
Frauenroman. Die Zielgruppe ist zumindest identisch. Aber bitte nicht abwertend
aufnehmen. Jede Gruppe Leser hat bestimmte Lesegewohnheiten, die natürlich
bedient werden wollen.
Es gibt nur eines, was mir nicht gefällt. Der deutsche Titel. Soll die Nacht
verführt werden? Von wem und wie?
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 06. Mai 2008 2008-05-06 07:57:24