Nach dem Abenteuer ist immer vor dem Abenteuer. Das wissen scheinbar die Orks in
ihrer neuen Heimat Ceragan nicht. Der ein oder andere hat inzwischen Familie,
andere raufen in Wirtshäusern, oder beides. Den Jungs unter ihrem Boss Stryke
geht es gut. Zu gut. Wenn Langweile sich breit macht, dann ist das schlecht für
die Moral der Truppe. Um die fehlende Moral etwas aufzupeppeln nimmt Stryke das
Angebot des Zauberers Arngrim an. Arngrimm kann beweisen, dass die Hexe Jennesta
erneut aktiv ist. Nicht etwa vom magischen Strudel zerrissen, ist sie fleissig
dabei Orks zu versklaven. Stryke benötigt keinerlei Überredungskunst, um seine
Mannen zu motivieren. Nach kurzer Zeit steht die alte Truppe erneut zur
Verfügung.
Strykes Truppe erhält magische Gegenstände, die es ihnen ermöglicht nach
Acurial zu reisen, wo sie ihre unterdrückten Artgenossen befreien wollen von
der Geissel die da heisst: Mensch. Als sie dort ankommen, finden sie Anschluss
an die bereits bestehende Widerstandsbewegung. Doch es läuft nicht alles so,
wie sich Stryke den Vorstoss vorstellte. Ein misslungener Angriff auf eine
Garnison, ein gescheiterter Mordanschlag auf die Hexe... Dem Boss der Vielfrasse
wird schnell klar, innerhalb der Widerstandsbewegung muss ein Verräter stecken.
Fazit
Stan Nicholls neuer Roman, der mehrmals in der Erscheinung verschoben wurde,
lässt zu wünschen übrig. Dabei kommt es mir nicht darauf an, dass es der x-te
Roman um tolkien'sche Völker ist, die den Fantasy-Markt überschwemmen, sondern
ich möchte darauf hinweisen, dass es eine relativ langweilige Handlung
geschafft hat, zwischen zwei Buchdeckel gepresst zu werden. Mit grossen
Buchstaben und breiten Rand bringt man das Buch dann noch zusätzlich auf einen
höheren Umfang. Ich gestehe Stan Nicholls gern zu, dass mit seinem ersten Buch
über Orks der Trend gesetzt wurde. Im Vergleich zum ersten Buch und seinen
Quicksilver-Roman ist dieser Band eher schwach. Ich hatte das Gefühl, eine ganz
andere Truppe vor mir zu haben. An manch einer Stelle quälte sich ein Lächeln
auf mein Gesicht, weil die Gags dann doch eher mit der Brechstange erzählt
wurden. Schade drum. Die wirklich frische und Leichtigkeit der Erzählung
vermisste ich, die mir in Die Orks so gut gefiel.
Ich will nicht sagen, der Autor sei über Nacht schlecht geworden. Aber mit
diesem Roman hat er sich keinen Gefallen getan. Leider, leider.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 27. April 2008 2008-04-27 13:48:15