Alles beginnt damit, das Nevare Burvelle von seinem Vater mitgenommen wird zum
Aussenposten Franners Bogen. Hier lernt er eine Stadt kennen, deren Häuser zum
Teil zerstört sind. Mit seinen Fragen, löchert er seinem Vater den Bauch, und
dieser beantwortet gewissenhaft, aber mit einem Unterton, dass diese Fragen
eigentlich überflüssig sind, die Antworten bekannt sein sollten. Mit den
Fragen erfährt der Leser aber auch gleichzeitig mehr über die Welt, deren
Karte das Vorsatzblatt ziert. Gleich zu Beginn lernt er die Gernier kennen und
die sogenannten Flachländer. Wandernde Nomaden die nur während der Trockenheit
die Weiden bei Franners Bogen aufsuchten, da es dort Weideflächen und vor allem
Wasser gibt. Wir erfahren das die Nomaden neben ihren vergänglichen Bauten auch
wahre Monumente bauten, die die Jahrzehnte unbeschadet überstanden. Nevare
hört seinem Vater genauso staunend zu, wie der Leser, der seinen Zeilen als
Ich-Erzähler folgt. Nevare ist der Sohn eines alten Kriegsveteranen und somit
steht für ihn nur eine militärische Laufbahn zu, so, wie sie sein Vater auch
hinter sich gebracht hatte. Der erste Sohn, so steht es geschrieben, soll das
Erbe seines adligen Vaters antreten, der zweite Sohn soll Soldat werden und der
dritte sich der Kirche zuwenden. Der vierte Sohn hingegen sollte sich den
schönen Künsten widmen. Doch dies betrifft vor allem den alteingesessenen
Adel.
Nachdem der gernische König Toven seine Küstenprovinzen verlor, eroberte er
die Länder an seinen östlichen Grenzen. Franners Bogen war einmal eine
Grenzgarnison, doch steht sie nach den erfolgreichen Kriegen gegen die Nomaden
nun mitten im Land. In den Kriegen gegen die Nomaden, mit Kanonen gegen Magie,
war klar wer verliert. Mit den Eisenkugeln wurde die Magie der Schamanen
wirkungslos. Im Anschluss war es die schnelle Kavallerie, die gegen die
einfachen Heere der Nomaden erfolgreich war. Inzwischen sind die meisten
Nomadensippen sesshaft geworden, die Kriege zurück gegangen. Doch am Rand des
Gebirges und in den tiefen Wäldern lauern immer noch Gegner, magisch begabte
Krieger. Diese Krieger sind in der Lage, die Naturgewalten gegen die Angreifer
ins Feld zu führen, ohne selbst direkt einzugreifen. Die Frage, die sich mir
als Leser stellt ist jedoch, ob Nevare nicht auch zu diesen Kriegern gehört,
wenn man die Szene auf Seite 407 genau liest. Doch bis es soweit ist, geschehen
noch ganz andere Dinge. Nevares Vater ist einer jener Soldaten des Königs, der
wegen besonderer Verdienste ein Stück Land erhielt. Ein 'Neuadliger', denen die
echten Adligen sehr zurückhaltend gegenüber stehen.
Nevare wurde jahrelang zu hause ausgebildet, um als Soldat leben und überleben
zu können. Nevare erlernt vieles, was ihm später nützlich sein wird. Er lernt
die Handelssprache der Nomadensippen, die Art zu kämpfen, wie es die Nomaden
tun und anderes mehr. Während des Lernens mit Deware gerät er an die Schwelle
des Todes. Auf der Schamenenbrücke (daher der Titel des phantastischen Buches)
wird er in den Kampf der Kidona gegen die magisch begabten Krieger
hineingezogen. Diese Begegnung nimmt ihn sehr mit. Bald darauf reist er an die
Militärakademie der Kavalla um seine Ausbildung zum Kavallerieleutnant zu
absolvieren. Doch Oberst Stiet, der dort das Regiment in der Hand hat, sorgt
für einen rauen Wind der den Kindern der 'Neuadligen' hart ins Gesicht weht.
Nevare ist ein relativ unsicherer Junger Mann, immer bemüht, es allen recht zu
machen. Er lernt und passt sich an. Das hat zur Folge, das er sicherlich nicht
zur Führungselite gehören wird. Seine Stärken liegen darin allein zu sein,
als Kundschaftersoldat zu dienen oder in ähnlicher Position
Fazit
Als Leser lernt man einen unsicheren jungen Mann kennen, der im Umgang mit
Frauen nicht sehr erfolgreich ist. Und dann doch das bereits angesprochene
Erlebnis hat. Folgen wir Nevare in seinem Land, lernen wir sehr viel. Manch eine
Beschreibung erinnert an die Vertreibung der Indianer des nordamerikanischen
Kontinents durch die aufdringlichen Weissen. In anderen Fällen geht es um
Umweltschutz und Klimaerwärmung, was durch die jetzige Buschregierung geleugnet
wird, ohne dass es in diesem Roman auch nur annähernd so genannt wird. Robin
Hobb schrieb ein spannendes Buch, mit gewissen Längen, die nicht hätten sein
müssen. Das Titelbild zeigt jedoch ein Motiv, wie es in der letzten Zeit zu
Hauff zu sehen ist. Eine eher langweilige Präsentation. Vom Verlag bin ich
besseres gewohnt. Aber das sind nur Äusserlichkeiten. Der Inhalt ist gut
gelungen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 16. April 2008 2008-04-16 08:32:55