Mit seinen Kriminalromanen um den schottischen Kommissar John Rebus hat sich Ian
Rankin in die erste Riege der britischen Kriminalschriftsteller geschrieben.
"So soll er sterben" ist der dreizehnte Fall, der als bester
Spannungsroman den British Book Award bekommen hat. Eine Auszeichnung, die man
nach der Lektüre in Zweifel stellen muss.
Als in einer Hochhaussiedlung eine unidentifizierte Leiche gefunden wird,
überträgt man John Rebus die Ermittlungen. Knoxland, so der Name der Siedlung,
hat sich im Laufe der Jahre in eine mit Graffiti beschmierte Gefahrenzone
verwandelt. Über der Leiche findet Rebus einen rassistischen Spruch. Während
der Detektiv Inspector seinen Spuren nachgeht, kümmert sich dessen Kollegin
Siobhan Clarke um ein verzweifeltes Ehepaar, dessen Tochter spurlos verschwunden
ist. Dann werden auch noch die Skelette einer Frau und eines Kindes gefunden und
in den dunklen Gassen von Edinburgh muss Rebus das Geflecht des Bösen
entwirren.
Leider ist "So soll er sterben" ein Roman, der die Bezeichnung Krimi
nur am Rande verdient. Rankin legt sehr viel Wert auf Szenenmalerei und
sozialpolitischem Statement, verliert aber dabei die eigentliche
Kriminalhandlung aus den Augen. Lange Dialoge, die die Handlung nicht wirklich
weiterbringen prägen diesen Roman, der es leider viel zu selten schafft, die
versprochenen Spannungselemente hervorzuheben.
Das Ende kann dann zwar überzeugen, aber insgesamt nicht darüber
hinwegtäuschen, dass dieser Kriminalroman um gut dreihundert Seiten zu lang
geworden ist.
Fazit
"So soll er sterben" ist er langatmiger Krimi, der fast ohne
Spannungsmomente auskommt und sein Augenmerk auf die sozialen Missstände seines
Schauplatzes legt. Insgesamt zu wenig für einen überzeugenden Krimi.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 09. April 2008 2008-04-09 19:28:32