Erzählt werden zwei Geschichten. Die eine von einem Kater Murr, der seine
eigene Autobiographie schreibt. Die zweite Geschichte erhält der Leser mehr auf
grund eines Zufalls, denn der Kater hat beim Niederschreiben die Blätter des
Kapellmeisters Johannes Kreisler verwendet, auf dem der seine Biographie
niedergeschrieben hatte. So springt die Geschichte zwischen den beiden Autoren
hin und her. Des Katers Geschichte ist einigermaßen chronologisch, die des
Kapellmeisters nicht. Der Leser muss schon genau aufpassen, was er da gerade
liest.
Der Kater berichtet nicht nur sein eigenes Katzenleben, sondern auch seine
Freundschaft zu dem Pudel Ponto und seine schwärmerische Liebesbeziehung zur
Katze Miesmies. Auch die Menschen, denen die Tiere gehören werden kritisch
betrachtet und beschrieben. Hier schafft der Autor quasi eine Froschperspektive,
aus der er die Gesellschaft und deren Werte in Frage stellen kann.
Die zweite Biographie um den Kapellmeister Kreisler ist da ungleich schwerer zu
erfassen. Auch der Kapellmeister hat so seinen Liebeskummer. Glaubt an reine
Ideale, die er in der Realität nicht vorfindet. Lustig wird die Geschichte
immer an jenen Stellen, wo der Kater über seinen Herrn berichtet und wo
Kreisler über seinen Kater nachdenkt, den er anfangs so gar nicht leiden mag.
Fazit
Die Geschichte ist humorvoll erzählt und kann als Gesellschaftssatire
aufgefasst werden. Allerdings keine leichte Kost.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 14. März 2003 2003-03-14 19:39:12