Klaus N. Frick ist der Redakteur der bekannten Science Fiction Serie Perry
Rhodan. Sein Roman Das Tier von Garoua hört sich auch erst so an, als ob über
fremde Lebewesen eines ebenso fremden Sterns berichtet wird. Es ist jedoch nicht
ein fremder Planet, das Ziel der Reisen von Klaus N. Frick war. Es ist nur ein
Kontinent, der für viele genauso fremd erscheinen mag. Hierzulande lernt man
fremde Länder im Fernsehen kennen. Entweder als Ziel von Touristen oder als
Lieferanten von Kriegs- und Katastrophenmeldungen.
Klaus N. Frick ist kein gewöhnlicher Tourist, der sich auf dem Weg gemacht
hat, einen Kontinent zu erkunden. Allein oder in Begleitung, aber nie mit
Reisegruppen. Er reiste zu Fuss, mit dem Fahrrad, Buschtaxis und anderen
Fortbewegungsmitteln durch die Länder des "schwarzen Kontinents" um
einen alten Begriff einzubringen. Dass der Kontinent nun eben nicht schwarz,
oder schwarz-weiss zu betrachten ist, erzählt Klaus N. Frick in seinem Buch.
Viele Reiseberichte ergeben jedoch kein umfassendes Bild dieses faszinierenden
Kontinents. Im Gegenteil, es sind Momentaufnahmen, die mit dem Datum der Reise
eindeutig gekennzeichnet sind.
Schon eine der ersten Reisebeschreibungen mit dem Titel SPION IN DER WÜSTE
zeigt, wie es jemandem ergehen kann. Gemeinsam mit zwei Bekannten in der Wüste
unterwegs um einen in Deutschland fahrbereiten Bus in Afrika zu verkaufen wird
die Reise plötzlich zu einem gefährlichen Wagnis. Mitten in der Wüste von
zwei Polizeifahrzeugen aufgehalten kann alles mögliche geschehen. Auf der einen
Seite wird ein scheinbar allgemein gültiges Weltbild bestätigt, auf der
anderen Seite, will Klaus N. Frick genau dies vermeiden. In ganz persönlichen
Worten schreibt er was in der algerischen Wüste passiert. Es sind keine
Phantasien eines Reiseschriftstellers, der solche Begebenheiten erfindet, damit
die Erzählung spannender wird. Etwa die Erzählung VIKTOR UND SEINE TÖCHTER.
Hier erzählt der Autor von seiner Reise nach Togo 1988. Klaus N. Frick kommt
von einer einfachen Beschreibung des Ortes zum Thema Kindesmisshandlung. Es gibt
mir jedes Mal einen Stich, wenn plötzlich ein Thema auftaucht, auf das man als
Leser gar nicht gefasst war. Aus den lockeren Reiseberichten wird plötzlich ein
politisches oder sozialkritisches Thema, ohne dass der Autor an den Bedingungen
etwas ändern kann. Was bleibt ist eine Flucht. Weiter reisen, nicht weiter
darüber nachdenken? Der Leser hat es einfacher. ausblenden. Nächste
Erzählung. Etwa die, wo er Schweinefleisch bestellt und sich herausstellt, dass
es Stachelschwein war, oder als er den Präsidenten von Malawi zu sehen bekommt,
oder der Überfall als man ihm seine Sachen auf offener Strasse mit Messergewalt
abnimmt.
Fazit
Es gäbe so viel zu erzählen, doch warum soll ich dies an dieser Stelle machen?
Es ist einfacher, das Buch zu kaufen. Klaus N. Frick schreibt locker leicht. Es
ist, als sei man das zweite Ich des Reisenden, ständig dabei, jedoch ohne die
Strapazen, gleichzeitig aber auch ohne die Freuden, wie an einem fremden Strand
zu sitzen und das Meer selbst zu beobachten. Einen kleinen Eindruck von den
Reisen erhält man von den Fotos im Mittelteil des Buches. Sie können nur wenig
zeigen. Gleichzeitig erinnern sie daran, abseits von den Touristikpfaden gibt es
auch Leben.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. März 2008 2008-03-05 13:12:12