Alexej, Hauslehrer, befindet sich mit den "Seinen", das sind der
General -sein Arbeitsgeber, dessen 2 Kinder und Stieftochter. Dazu gesellen sich
noch ein Franzose und ein französisches Fräulein, in das sich der General
verliebt hat und zu heiraten gedenkt. Diese Gesellschaft fand sich in einem
deutschen Badeort ein. Was sie alle verband: Geld, der eine hatte welches, der
andere gab, es zu haben, und ein anderer (der General) hoffte, seine werte Tante
würde das Zeitliche segnen. Der Badeort war bekannt für sein Roulette.
Alexej liebt Polina, die Stieftochter des Generals, aber diese weiß nur ihn
für ihren Nutzen ausnutzen und sein Vertrauen und seine Zutraulichkeit zu
belächeln. Alexej hätte alles für sie getan. Sie ist auch der Grund warum
Alexej spielen beginnt.
Alexej hasst die verheuchelte Gesellschaft, in der verkehren muss, die Habsucht
und die berechnende Art aller. Und alle Schicksale hingen mit dem Ableben der
reichen russischen Tante zusammen. Für den einen wäre ihr Tod, für den
anderer ihre Gesundheit der Ruin. Und mitten in diesem Kampf der Bourgeoisie
steckt Alexej. Am Ende sollte er der Leidtragende sein. Er gewinnt eine
sagenhafte Summe und hofft Polina damit aus ihrer misslichen Lage, die sie
näher nicht beschreiben will, befreien zu können, aber sein Angebot wird
falsch interpretiert und er verliert sie.
"Der Spieler" ist eine packende Studie über die gewaltige Macht des
Glücksspiels, jeder kann betroffen sein und niemand bleibt verschont. (Auch die
Kürze des Romans steht für den schnellen Ruin, denn viel gibt es da nicht zu
reden. In fünf Minuten kann der Spieler finanziell ruiniert sein.) Hohe Gewinne
blenden und lassen das Gewissen und Bedenken vergessen. Eine Raserei packt die
Menschen am Spieltisch, ihr letztes Hemd würden sie veräußern. Kinder und
Familie sind plötzlich einerlei, aber immer unter dem Vorsatz "nur das
Verlorene wieder reinbringen".
Alexej hat sich selbst betrogen und betrügen lassen, er war allzu gutgläubig
und zuvorkommend zu Menschen, die er nie leiden konnte, ja sogar verabscheute.
Die Liebe zu Polina und ihre Rückweisung ließen ihn sich selbst vergessen.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 19. Februar 2008 2008-02-19 12:31:44