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Ray Bradbury: Fahrenheit 451

Fahrenheit 451

von Ray Bradbury
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-453-16412-3

Preis: 2,34 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
F 451 = 232°C, die Temperatur bei der Papier verbrennt

Guy Montag ist Feuerwehrmann, dem es ein Lächeln auf die Lippen spielt, wenn er Häuser und v.a. die Bücher darin in Flammen aufgehen sieht und das Kerosin die Luft verhüllt.
Doch seine Welt bekommt Risse als er Clarisse trifft, eine fast 17jährige, die sich selbst am merkwürdig charakterisiert und alles mit einem "Warum" befragt. Sie ist nicht wie die anderen Jugendlichen, die sich vor lauter Vergnügen gegenseitig überfahren. Sie hat Spaß am Regen und an der Natur und sie mag Guy.
Endgültige Zweifel überfallen ihn, als er mitbekommt wie eine Frau sich freiwillig mit ihren Büchern verbrennen lässt.

Guy ist verheiratet mit Mildred, einem Paradebeispiel an Unterwürfigkeit, sie hört die ganze Zeit irgendwelche Musik oder beschäftigt sonst mit der Fernsehwand, aber hat doch versucht sich das Leben zu nehmen, aber konnte sich nach der Magenauspumpung nicht mehr daran erinnern.

Was haben die Menschen nur mit ihren Büchern? Was geben sie einem? Was steckt in den Büchern, dass sie Menschen dazu treiben, sie zu vernichten?
Und war die Feuerwehr immer schon da, um Feuer zu LEGEN?

Was keiner weiß, Guy sammelt heimlich Bücher im Luftschacht.
Sein Hauptmann Beatty versucht ihm die Welt zu erklären, zu erklären, wie es dazu gekommen ist, dass das Menschen mit ihrer Massenunterhaltung selbst wollten, Bücher waren dann nicht mehr wichtig. Comics vielleicht noch. Menschen bräuchten nicht über den Sinn von Dingen nach zu denken, was sie wirklich benötigen wäre reines Vergnügen, und das könnten Bücher nicht geben. Diese hinterfragen nur ständig, und wozu sollte man das?
Die Schulen erklären nur WIE etwas funktionierte, deswegen war Clarisse auch nicht gern gesehen, sie interessierte sich zu sehr für das WARUM und weshalb.

Die Welt, in der Guy lebte bestand nur aus Vergnügen und nichtigen Faktenwissen, damit die Leute das Gefühl hatten, sie wüssten was, aber kein Wissen, das zum Nachdenken anregen konnte. Die beste Therapie dagegen war eine Dauerbeschallung, so wie Mildred es tat.
Gefühle? Was war das? Außer Spaß sollte nichts zählen, man weinte nicht, ob jemand starb oder nicht war einerlei und es starben ohnehin andauernd welche, weil sie ihren Kick im Rasen suchten. Es gab kein Mitgefühl, in allen suchten man Vergnügen und fand ihn auch.
Guy erkannte langsam, dass die eigentliche Gefahr nicht die Bücher ansich waren sondern das in ihnen, das konnte Menschen in Angst versetzen und zum Nachdenken animieren. Denkende Menschen sind schwer zu lenken, denn sie führen zu mehr Büchern und zu noch mehr Denkenden. Also lieber eine Fernsehwand, die einem alle Unsinnigkeit durch ihre Verblödungstherapie austreiben.

Guy kann sich dieser Gehirnwäsche losreißen.
Fazit
Es ist nicht die Story, die fesselt, diese ist so erschrecken absurd aber könnte doch wahr sein, es ist der Stil Bradburys. Man spürt den Verfall Guys Weltbildes, seine hilflose Suche nach der Wirklichkeit, sein verzweifelter Versuch die Verblendung los zu werden und auch die erschreckende Erkenntnis, dass die Menschen sich in ihrer Verdummung suhlten und sie genossen. Guy wird klar, er ist allein damit. Alle, die so dachten wie er, Intellektuelle, waren geflüchtet oder verschwunden.
Guy würde gern die Welt retten, aber er kann es nicht, an einem Tag lässt sich das Grauen der letzten Jahrzehnte nicht rückgängig machen, v.a. nicht weil die Leute glaubten glücklich zu sein, wobei sie das wohl mit vergnügt sein verwechseln.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra [Profil]
veröffentlicht am 17. Februar 2008

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