Wien in der Nachkriegszeit wird von den vier Siegesmächten, Frankreich,
England, Amerika und Russland, besetzt. So wie Greene die Stadt beschreibt, ist
es nur sehr schwer vorstellbar, dass das die tolle vor Kultur nur so strotzende
Hauptstadt sein soll! Das Hotel Sacher war damals eine Absteige für britische
Soldaten.
In diesen Wirren, wo alles knapp ist, blüht der Schwarzmarkt und mit allem wird
geschoben, Autoräder z.B. Ein Großer unter den Schiebern ist Harry Lime, der
seinen Freund, einen erfolgreichen Westernroman- Autor Rollo Martins, nach Wien
einlädt. Also Martins in Wien ankommt, kommt er gerade noch rechtzeitig zu
Limes Beerdigung. Was war passiert? Wieso war die Polizei hinter ihm her?
Die Geschichte wird vom Polizisten Calloway erzählt, dem Martins beweisen will,
dass er hinter die Geschichte von Harrys Tod kommen wird.
Doch das ist gar nicht so einfach. Alle Beteiligten erzählen eine
unterschiedliche Geschichte, Martins kann nicht mal ausfindig machen, ob Harry
SOFORT oder erst nach einigen Momenten gestorben ist. Er wurde nämlich beim
Überkreuzen der Straße von einem Jeep überfahren, war es ein Unfall, Mord
oder Selbstmord?
Und vor allem, wer war der 3. Mann von dem die Rede ist, den aber niemand genau
gesehen hat und andere wiederum darauf beharren, da war gar kein 3. Mann.
Erst nach und nach lässt Calloway Martins wissen, warum er hinter Harry her
war. Das er ein Schieber war, war Martins mittlerweile bekannt, aber wusste
nicht, womit Harry handelt, nämlich: Verdünntes Penicillin. Damals war
Penicillin unerschwinglich und nur in den Militärkrankenhäusern erhältlich.
Die Geschäftemacher erkannten früh, dass da das Geld verborgen lag und
begannen Penicillin aus den Militärkrankenhäusern zu entwenden und teuer zu
verkaufen. Später begannen sie das Medikament zu strecken, was sie damit
bewirkten, nämlich den Tod mehrer Kinder mit Meningitis, war für sie
nebensächlich, auch für Harry, ihnen ging es nur um den Profit. Martins ist
erschüttert, so hätte er seinen alten Freund nicht eingesetzt, war die
Schieberei der Grund, warum Lime ihn nach Wien bestellte, wollte er ihn
einbinden?
Fazit
Ein kurzer und äußerst spannender Thriller im von den Nachkriegswirren
geschüttelten Wien, wo alle vier Wochen die Mächte sich austauschten und die
ganze Stadt in 4 Viertel geteilt war.
Greene gelingt es die Spannung bis zum Ende zu halten, aber man bemerkt schon,
dass das als Film mehr her gibt als Buch. Im Vorwort steht auch: "Der
dritte Mann wurde nicht geschrieben um gelesen sondern um gesehen zu
werden"
Greene schrieb das Buch um dann das Drehbuch zu tippen.
Erfolgreich verfilmt von Carol Reed mit Orson Welles und Joseph Cotten in den
Hauptrollen.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
[Profil]
veröffentlicht am 17. Januar 2008 2008-01-17 19:28:04