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Friederike Fuchs: Bauernregeln. Altes Wissen rund um Feld und Garten, Bauernmedizin und Brauchtum

Bauernregeln. Altes Wissen rund um Feld und Garten, Bauernmedizin und Brauchtum

von Friederike Fuchs
Verlag: Weltbild Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Garten
ISBN-13 978-3-89897-722-7

Preis: 9,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 23. November 2024]
Bauern waren schon immer ausgesprochen abhängig vom Wetter und von äußerer Bedrängnis seitens der Natur. Sie waren deshalb gezwungen, dieselbe genau zu beobachten und entsprechend präventiv zu agieren. Dabei fielen ihnen gewisse Regelmäßigkeiten auf, etwa in den Wetterabläufen oder in der Entwicklung von Obst und Getreide. Gewiß - man meint heute, dies sei kein erstrebenswertes Leben, viel zu riskant oder müßig. Es ist dies aber trotzdem ein Leben, welches trotz alltäglicher Bürde ein besonderes Maß an Zufriedenheit und Eintracht mit der Natur und mit sich selbst in sich bergen konnte. Das dabei zur Geltung kommende urtümliche Leben behält in gewisser Weise ein dauerhaftes ungebrochenes Recht in Latenz - bis heute: "Wie oft wurde das Bauerntum als der eigentliche und ursprüngliche Zustand des Menschen, als das Glück schlechthin, als das natürliche Leben und als dessen ewige Form empfunden! Beide Thesen, sowohl die von der Ewigkeit des Bauerntums wie die von seiner universellen Verbreitung über die Erde sind übrigens anfechtbar, und trotzdem behalten sie in gewissem Sinne gegen alle Einwände recht." (Hans Freyer, Weltgeschichte Europas, Sonderausgabe Europäischer Buchklub, 1948, S. 129)

Das vorliegende Buch ist eine Fundgrube alter Bauernweisheit und vereint Erfahrungen von Jahrhunderten! Man findet Monat für Monat alles Wissenswerte zu Witterung und Natur, Feld und Garten, Bauernmedizin und Brauchtum. Es ist damit eine wertvolle Hilfe für alle, die sich am Kreislauf der Natur orientieren wollen bzw. planen, irgendwann einmal den Asphalt der Städte zu verlassen, um wieder natürlichen Boden unter die Füße zu bekommen. Das Buch enthält Schwendtage, Fest- und Namenstagen sowie Tipps für Garten- und Feldarbeit. Auch bewährte und beeindruckende Rezepte aus der Bauernmedizin laden zu neuerlicher Anwendung ein. Sie scheinen das abschließend zu lösen, was der Stadtbewohner krampfhaft mit Solarium, Fitness oder "Wellness" nur als Lösung zu simulieren vermag.

Die sogenannten Bauernregeln basieren auf langjährig gesammelten Beobachtungen von Bauern. Ihre Existenz reicht bis in die Zeit vor der Christianisierung zurück. Generationen von Landwirten und Gärtnern haben alleine durch kundige Beobachtung der Natur ein immenses Wissen zusammengetragen, daß hiermit zugänglich gemacht wird: "Der Januar muß krachen, soll der Frühling lachen." - oder: "Brau nur im März gut Bier, mein lieber Bauer, es ist gesund und wird nicht sauer." Dabei gibt es auch sogenannte Lostage, feststehende Tage im Kalender, die nach altem Volksglauben Vorhersagen über die Wetterverhältnisse der folgenden Wochen und Monate ermöglichen, den günstigsten Zeitpunkt verschiedener landwirtschaftlicher Tätigkeiten (etwa Aussaat) bestimmen oder Prognosen über die Ernte erlauben: "Wenn der April Spektakel macht, gibt es Heu und Korn in voller Pracht."

Die im Buch enthaltenen Verse und Weisheiten der Bauernmedizin repräsentieren zudem ein Wissen, das auf praktischer Erfahrung beruht und ein Maß an Freiheit und Selbstbestimmung widerspiegelt, welches man dem Bauern wohl - zumeist aus Unkenntnis - am wenigsten zuspricht.
Fazit
Dennoch: Selbst wo der Bauer in späteren Jahrhunderten dem Rechte nach unfrei wurde und es heute angesichts immenser steuerlicher Abgabelast wieder zu werden scheint, bleibt er in Anbetracht seiner Jahrhunderte alten erworbenen Lebensweisheiten dem geistigen Wesen nach wohl immer ein voller und freier Mann.
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Vorgeschlagen von Daniel Bigalke [Profil]
veröffentlicht am 04. Januar 2008

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