Kommunikation findet sich in der Kita überall wieder. Sie findet unter
Mitarbeitern, Eltern und Mitarbeitern sowie Kindern und Mitarbeitern statt. Doch
ist sie nicht unbedingt konfliktfrei. Wie sollte Kommunikation stattfinden?
Welche Möglichkeiten gibt es?
Monika Bröder ist Diplom-Sozialpädagogin und in der praktischen Arbeit im
Kindergarten tätig. Weiterhin arbeitet sie als freie Autorin und wirkt in
Fortbildungen für Erzieher als Referentin. Das vorliegende Buch wurde aus
Seminaren zur Gesprächsführung in Kita und Kindergarten entwickelt. Viele
Beispiele aus den Seminaren lassen sich hier finden. Die Autorin beginnt mit der
Erläuterung nichtsprachlicher Kommunikationsmittel. Hierbei stellt sie heraus,
wie nonverbale Kommunikation wirkt und dass es einen Unterschied zwischen der
Wahrnehmung und der Vermutung gibt - viele verschiedene Interpretationen sind
möglich. Im zweiten Kapitel geht Bröder auf das Kommunikationsmodell nach
Schulz von Thun ein. Die vier Seiten einer Nachricht werden verständlich
erklärt und durch Übungen erprobt.
Im nächsten Schritt beschäftigt sich die Autorin mit dem Empfänger der
Nachricht. Auf allen vier Seiten einer Nachricht kann zugehört werden. Doch wie
findet der Sender einer Nachricht heraus, ob der Empfänger eher auf der
Beziehungs- oder Sachseite zuhört? Beispiele aus der Praxis helfen dem Leser,
diese Unterscheidung treffen zu können. Nach einem Übungsgespräch zwischen
einer Erzieherin und einer Mutter im vierten Kapitel, das, wie in der Auswertung
festgestellt, eher ungünstig verlief, wird dem Leser nun das "aktive
Zuhören" nahegebracht. Hierbei geht die Sozialpädagogin sowohl auf
Wirkungen und Voraussetzungen als auch auf Schwierigkeiten und Grenzen mit
dieser Methode ein. Wieder runden Fallbeispiele und Übungen das Kapitel ab.
An dieser Stelle hätte die Theorie und Herkunft der Methode etwas deutlicher
herausgestellt werden können. So fehlt am Anfang des Kapitels eine Beschreibung
des aktiven Zuhörens als Therapiemethode, also ihrer Herkunft. Im folgenden
Teil wird die Notwendigkeit von Feedback erörtert. Hier wird die dreigeteilte
Ich-Botschaft erläutert und erprobt. Im Anschluss geht die Autorin auf
Konfliktgespräche ein und wertet Fallbeispiele aus, in denen die vorigen
Methoden angewendet wurden. Im letzten Kapitel, dem der Auswertungsteil der
Übungen folgt, bietet Bröder Hilfen zur Vorbereitung eines Gespräches an und
beantwortet Fragen von Erzieherinnen, die im Gespräch mit Eltern auftreten
können.
Das Buch bietet durch Übungen in fast allen Kapiteln die Gelegenheit, das eben
Gelesene selbst auszuprobieren. Im Auswertungsteil finden sich
Lösungsvorschläge, die nicht unbedingt mit den eigenen Lösungen
übereinstimmen müssen. Dieser Punkt wird immer wieder im Buch herausgestellt
und zeigt noch einmal, wie viele Interpretationen zu Aussagen möglich sind.
Fazit
Das Buch ist - wie der Titel andeutet - wirklich ein praktischer Leitfaden und
bietet Erziehern die Chance, sich darüber bewusst zu werden, wie sie mit
Kindern und Eltern aber auch anderen Kollegen kommunizieren und welche anderen
im Buch präsentierten Methoden sie noch anwenden können. Viele Konflikte
könnten sicher leichter bewältigt werden, wenn jeder Mensch so bewusst
kommunizieren würde. Mögen sich Erzieher dringend dieses Buch zur Hand nehmen.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
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veröffentlicht am 30. Dezember 2007 2007-12-30 15:52:49