Sie heißen Müller, Krause und Achmed. Karl Müller spielt als Top-Agent des
BND die Rolle eines harmlosen Eisenwarenvertreters in arabischen Ländern;
Achmed ist sein bester Agent in Syrien. Müller geht in Achmeds Familie ein und
aus; die beiden Männer vertrauen einander. Müller ist mit dem Tod seines
Vaters und seiner kriselnden Ehe befasst, als Krause vom BND ihn mit der
Information konfrontiert, Achmed sei in Berlin in Geschäften auf eigene
Rechnung unterwegs - ohne Müllers Wissen. Welch Zufall, dass kurz zuvor von ein
paar schweren Jungs aus Russland Kobalt 60 gestohlen wurde, das zur Behandlung
Krebskranker vorgesehen war. Schnell entsteht das Gerücht, Al-Dschasira plane,
in Berlin eine schmutzige Bombe zu zünden. Der BND setzt sich auf die Spur
Achmeds und die der schweren Jungs - doch die sind nicht die einzige Gruppe, die
in der Region Berlin aktiv ist.
Fazit
Berndorf hat mit seinem Thriller die beschauliche Eifel verlassen, in der der
Journalist Baumeister eher unfreiwillig zum Ermittler in einer Krimi-Reihe
wurde. Der Autor verknüpft Machenschaften Al Dschasiras, der CIA, Koreas, des
Vatikan und die ein paar krimineller Russen zu einem spannenden Plot. Berndorfs
Hauptfigur Müller verbirgt hinter einer unbedarften Fassade Schlagkraft und
Entschlossenheit. Die Darstellung "harter Kerle" (so hoch wie breit)
gelingt Berndorf am besten, einige der Nebenrollen sind erfreulich differenziert
gestaltet. Weniger glanzvoll ist die Schilderung der Handlungsorte: ob Pasewalk,
Berlin oder Damaskus - die hölzerne Beschreibung von Orten und Landschaft
begeistert kaum. Beim Lesen läuft ein Film ab, der wirkt, als sei er im Studio
entstanden und nachträglich mit Ortsnamen untertitelt worden.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 16. Dezember 2007 2007-12-16 09:42:45