Tom Ripley ist ein Niemand, hochintelligent, nützt die Menschen aus um sie dann
zum Narren zu halten. Er hält sich mit Steuerbetrügereien bei Laune bis Mr.
Greenleaf ihn bittet, seinen Sohn Dickie zu überreden wieder nach Hause zu
kommen, dieser gönnt sich in Italien eine ausgedehnte Auszeit. Tom wird gut
entlohnt und macht sich auf den Weg nach Mongibello, einem kleinen verschlafenen
Ort am Meer, wo Dickie und Marge, eine Freundin, wohnen.
Tom freundet sich schnell mit Dickie an, aber zu Marge hegt er von je her eine
Abneigung, wohl weil er ihr nie geheuer war und vergeblich versucht, Dickie von
Tom wegzubringen.
Tom verschwendet nicht viel Zeit damit, Dickie zur Heimkehr zu überreden,
sondern genießt den neuen Reichtum und begnügt sich damit, Mr. Greenleaf
hoffnungsvolle aber leere Briefe zu schicken.
Doch Tom wird Dickie bald unheimlich und versucht sich von ihm abzukapseln, als
Tom das spürt, kommt er zu einem fatalen Entschluss: Dickie muss weg und ER
will Dickie sein. Er bringt Dickie auf einer Bootfahrt um und versenkt ihn im
Meer, Marge sagt er, Dickie bräuchte seine Freiheit.
Er verbringt ab sofort sein Leben als Dickie Greenleaf und lebt in Rom. Die
Wandlung fiel ihm nicht schwer, schließlich war die Rolle Tom Ripley eine
langweilige und erbärmliche, aber als Dickie konnte er auf großem Fuß leben.
Doch Dickies Freunde, v.a. Marge, machen sich große Sorgen, was mit Dickie
passiert ist, da er sich gar nicht mehr meldet. Obwohl Tom regelmäßig Briefe
an Marge schreibt, findet er immer wieder eine Ausrede, warum er sie nicht sehen
kann. Bis eines Tages Freddie Miles überraschend vor der Tür in Rom steht und
Dickie zu sehen verlangt. Tom bringt auch ihn um.
Er ist überrascht, wie kaltblütig er zwei Morde begehen konnte, doch ihn
quälen auch unheimliche Ängste, entlarvt zu werden, aber kann sich schnell von
diesen lösen.
Der Mord an Freddie bringt schließlich die ganze Welt dazu, nach Dickie zu
suchen, zu erst suchten sie Tom, aber als Tom die verzwickte Situation erkannte,
schlüpft er wieder in sein altes Leben. Mr. Greenleaf kommt höchst persönlich
um nach Dickie zu suchen. Tom verbreitet das Gerücht, Dickie hätte andeuten
lassen, er wolle sich das Leben nehmen lassen, weil er die Verdächtigungen,
Freddie getötet zu haben, nicht ertragen. Auch fälscht er ein Testament, wo
nach Dickie Tom alles zurück lässt.
Fazit
Ein sehr spannender Identitäts-Thriller. Tom schämt sich für sein Leben und
will immer wer anders sein, er hat kein Problem, jemand anderen zu, denn seine
Persönlichkeit gibt nichts her, er ist unnahbar, mysteriös, ja sogar
unheimlich, kann keine wirklichen Beziehungen aufbauen etc. Dickie ist und hat
genau das, was Tom gerne hätte, also nimmt er sich skrupellos dessen Identität
ohne Gewissensbisse ohne Bewusstsein über die Konsequenzen. Er wird in jedem
Aspekt des Lebens zu Dickie, seine Gestik, Mimik, seine Art Briefe zu schreiben,
seine Art mit Menschen zu reden, etc.
"Der talentierte Mr. Ripley" ist der erste von fünf Ripley-Romanen.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 19. Oktober 2007 2007-10-19 13:07:32