Reisen hinterlässt beim Menschen tiefe Eindrücke. Es regt zum Schreiben an.
Das Erlebte soll festgehalten werden. Besonders die reisefreudigen Engländer
legen darüber reiches Zeugnis ab.
Die Autorin Barbara Korte analysiert am Anfang den Gegenstand und die Funktion
des Reiseberichts. Dann geht es von den Anfängen im Mittelalter chronologisch
bis in die Neuzeit. Besonderen Raum erhalten die Pilgerfahrt und Reisen in den
fernen Osten. Es folgt ein Kapitel über Bildungsreisen, Inlandsreisen und
jeweils eins über die Besonderheiten im 19. und 20. Jahrhundert.
Es gibt ein spezielles Kapitel über Reiseberichte von Frauen. Dabei taucht die
interessante Frage auf, ob Frauen bei Reisen durch ihren Kleidung mehr
eingeschränkt sind als Männer. Einige Reiseberichtschreiberinnen traten
vehement für Frauenkleidung auch auf schwierigen und gefährlichen Reisen ein.
Mary Kinsley soll allen Gefahren des westafrikanischen Dschungels in feminier
Kleidung getrotzt haben und sogar dem Tragen von Röcken ihr Leben verdanken.
Das Buch verfügt über ein zweiseitiges übersichtliches Inhaltsverzeichnis. Am
Ende findet der interessierte Leser ein zweiundzwanzigseitiges weiterführendes
Literaturverzeichnis von fast ausschließlich englischsprachigen Texten, was
aber aufgrund des Buchtitels nicht anders möglich ist. Ein nützliches Register
schließt das Buch ab.
Fazit
Unterhaltsamen Einlagen kommen leider insgesamt etwas zu kurz. Denn ist das Buch
sehr sachlich, wissenschaftlich angelegt und könnte aus einer
Dissertationsarbeit heraus entstanden sein.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
[Profil]
veröffentlicht am 28. Februar 2003 2003-02-28 19:18:13