Der Erstling von Alice Gabalthuer ist meines Erachtens hervorragend. Im
Mittelpunkt steht der ca. 18-jährige Nick. Er ist wahrlich kein Musterknabe.
Nach mehreren Schulverweisen und mehrfachem Drogenkonsum klaut er ein Auto und
fährt es prompt gegen den Baum. Daraufhin erhält er eine letzte Chance: er
wird bei der Familie seiner Tante aufgenommen. Sie, ihr Mann und ihre Tochter
Carla vertrauen Nick. Im Gegensatz zu Carlas Bruder Finn, der dem
"Neuen" mißtrauisch gegenübersteht. Da verschwinden Nick und Carla
eines Tages nach einem gemeinsamen Discobesuch. Nick taucht nach drei Tagen im
Krankenhaus wieder auf, kann sich aber an nichts mehr erinnern. Doch niemand
glaubt ihm. Alle vermuten, er habe bei Carlas Verschwinden die Hände im Spiel.
Weil ihm niemand glaubt, beginnt er auf eigene Faust nach Carla zu suchen. Doch
dies wird gefährlicher als er ahnt...
Der Krimi ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Er wirkt echt und
die Charaktere sind glaubwürdig und authentisch. Mit dem Protagonisten Nick
konnte ich mich sofort identifizieren, ihn verstehen. Doch auch die anderen
Personen, Carla, Finn, der sympathische Polizist Carduff sind alle lebensecht
gezeichnet.
Auch der Krimi selber wirkt vollkommen realistisch und ist atemberaubend
spannend. Der Leser fiebert richtig mit Nick mit: wird es ihm gelingen, seine
Unschuld zu beweisen?
Fazit
Ein aus meiner Sicht hervorragendes Debut der 1961 geborenen und in der Schweiz
lebenden Autorin. Wenn "Buchhändler heute" über die
Labyrinthe-Krimireihe geschrieben hat: "Hier werden alle Register des
Kriminalromans gezogen. Der einzige Unterschied zu den Krimis für Erwachsene
ist, dass hier Jugendliche im Mittelpunkt stehen" so trifft dies
insbesondere auf den vorliegenden Band der Reihe vollkommen zu, der nicht nur
für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene spannend zu lesen ist. Ich kann
ihn nur empfehlen.
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
[Profil]
veröffentlicht am 07. September 2007 2007-09-07 20:51:33