Michael Borliks Jugendkrimi "Stumme Schatten" aus der - gefragten -
Labyrinthe-Krimireihe von Thienemann ist ein spannender Krimi mit interessanten
Charakteren. Letztlich ist die Auflösung jedoch - nach spannendem Beginn - zu
vorhersehbar.
Lukas,17 Jahre alt, Computerfreak und Einzelgänger, hat keinen Freund. Da
begegnet ihm die gleichaltrige Sabrina, in die er sich verliebt. Doch sie lässt
ihn abblitzen.
Kurz danach wird Sabrina überfallen, ihr Freund Joshua ist verschwunden. Ganz
offenbar steht das Verschwinden in Zusammenhang mit dem Mord an einem
Obdachlosen, der mit nummerierten Geldbündeln tot im Rhein gefunden wird.
Sabrina befürchtet, dass der Mörder des Obdachlosen auch Joshua getötet haben
könnte. Lukas bietet ihr an, nach Joshua zu suchen. Er erhofft sich dadurch,
Sabrinas Respekt und Zuneigung zu erwerben. Nach langer Suche findet er Joshua
und kommt der Auflösung des Rätsels auf die Spur. Doch die Lösung ist anders,
als er sich dies gedacht hat...
Der Krimi beginnt spannend, die Charakterisierung der Hauptpersonen, Lukas,
Sabrinas und anderer vorkommender Personen ist gut gelungen. Doch nach und nach
wird die Geschichte langatmig, da die Auflösung, die hier natürlich nicht
verraten werden soll, recht früh offensichtlich und das Ende daher (allzu)
vorhersehbar ist. Lukas erkennt, dass nicht alle Freundschaften wirkliche
Freundschaften sind und man auch ausgenutzt werden kann. Meines Erachtens wird
dieses Thema zwar angerissen, aber m.E. hätte man hieraus mehr machen können.
Genau dieses zentrale Thema wird leider nur angerissen. Lukas hat am Ende zwar
eine Entwicklung durchgemacht und eine Menge Menschenkenntnis gewonnen, jedoch
wird mir das Thema zu oberflächlich abgehandelt; m.E. hätte man mehr daraus
machen können.
Fazit
Ein insgesamt durchschnittlicher Krimi einer guten Reihe.
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
[Profil]
veröffentlicht am 06. September 2007 2007-09-06 18:16:45