Tim, der an der Münchener Filmhochschule studiert, bekommt die Gelegenheit,
seinen Freund Nik nach Los Angeles zu begleiten. Nik hat ein
Hollywood-Stipendium inklusive Unterkunft und Leihwagen gewonnen. Wie Tim den
Flug finanziert und die zahlreichen privaten Kredite zurückzahlen wird, die er
während der Reise erhält, bleibt unklar. Hätte Tims Mutter ihn nicht in
letzter Minute mitsamt seiner Geburtsurkunde zum Passamt gefahren, wäre er nie
nach L. A. gekommen. So sind sie die Alt-68-er Eltern: ständig darüber
nörgeln, wie unorganisiert der verwöhnte Nachwuchs sei und ihm dann doch stets
alle Steine aus dem Weg räumen. Tim verlässt seine vertraute Welt, in der man
"rappt, modelt, malt und schauspielert" nicht wirklich; denn er hat
als Kind ein Jahr in den USA gelebt und Verwandte dort. Gleich zu Beginn macht
er die unangenehme Erfahrung, dass man selbst in den USA durch die
Führerscheinprüfung fallen kann. Tim schläft, trinkt, kifft und versucht
seltsam unentschlossen, Beziehungen zu Frauen zu knüpfen. Trotz verbaler
Aufgeschlossenheit für Kuschelsex, schläft er verantwortungslos herum.
Fazit
Die teils englischen Dialoge des Buches sind ganz nett zu lesen. Für wen und
warum jemand, der noch nichts erlebt hat, außer Filmstudent zu sein, über
dieses Nichts einen Roman mit autobiografischem Hintergrund schreibt, bleibt mir
rätselhaft.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 28. Juli 2007 2007-07-28 14:46:47