Im japanischen Edo (heute Tokio) des 18. Jahrhunderts wird im Haushalt des
regierenden Shoguns der Fürst Inaba im Schlaf ermordet, obwohl zwei bewaffnete
Wächter vor seiner Tür postiert waren. Der Täter ist flüchtig; er
hinterließ am Tatort nur einen aus handgeschöpftem Papier gefalteten
Schmetterling. Ein Mord an einem Gast, der unter dem Schutz eines Shoguns der
Tokugawa-Dynastie steht, ist als Angriff auf die Ehre des Herrschers zu werten.
Merkwürdig geringes Interesse an der Tat zeigt der Sohn des getöteten
Fürsten, Yutara. Der populäre Ermittler Richter Ooka sendet seinen
Adoptivsohn Seikei zusammen mit einem Ninja-Kämpfer aus, um die Herkunft des
Papieres zu ermitteln und um in der Heimatprovinz des Ermordeten nachzuforschen,
wer ihm feindlich gesonnen sein konnte. Ooka hat sich stets an die Regel
gehalten: Verfolge die Wellen, die das Wasser kräuseln. Ooka ahnt, welche
Gefahren auf Seikei warten und schickt ihn mit dem etwas undurchsichtigen Ninja
Tatsuno auf die Reise. Eine gute Gelegenheit für den Samurai in Ausbildung,
sich mit der Denkweise der Ninja-Kämpfer vertraut zu machen. Seikei muss noch
viel lernen, findet sein Adoptivvater; denn der Sohn eines Teehändlers begann
erst nach seiner Adoption durch den Richter seine Ausbildung zum Samurai.
Seikeis und Tatsunos Ermittlungen kommen nur mühsam voran; denn Zeugen, die
Angst vor Folter und Strafe haben, sind nur sehr schwer zu einer Aussage zu
bewegen. Könnte die armselige Lage der Landbevölkerung unter einem
feudalistischen Herrrscher ein Motiv für den Mord gewesen sein?
Das historische Vorbild des Richters Ooka diente im 18. Jahrhundert dem 8.
Shogun der Tokugawa-Dynastie.
In Band 1
Der Rubin des
Samurai wurde Richter Ooka auf den pfiffigen Seikei aufmerksam und
ermöglichte ihm durch Adoption eine klassische Ausbildung zum Samurai.
Die Rache des Feuerdämons
beschäftigt das Ermittlerduo mit einer Serie von Brandstiftungen.
Band 5
Der Meister des
Todes
Fazit
Im spannenden dritten Band der Abenteuer des jungen Ermittlers Seikei bringt
das Autorenpaar Hoobler seinen jungen Lesern Geschichte und Kultur des alten
Japan nahe. In leicht verständlicher Sprache begeistert das populäre Thema
Ninja-Kämpfer auch Wenig-Leser. Durch die Kürze des Texts ist eine Vermittlung
des historischen und kulturellen Hintergunds nur begrenzt möglich. Der
Themenbereich Literatur, Kalligraphie und Origami, für den sich viele
europäische Leser interessieren, wird leider nur kurz gestreift.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 16. Juli 2007 2007-07-16 11:50:33