Charles Lindbergh verbucht bei den Präsidentschaftswahlen in den USA einen
Erdrutschsieg! Unglaublich? Nun, dann tauchen Sie ein in den fiktiven Roman des
hoch ausgezeichneten amerikanischen Autors Philip Roth. In dem autobiographisch
wirkenden Werk erzählt er aus seinen Erinnerungen als kleiner Junge, der in
Newark aufwächst, vermeintlich gut behütet in seiner jüdischen Familie. Als
die ersten antisemitischen Äußerungen laut werden, ist es vorbei mit dem
friedlichen Leben vor den Toren New Yorks. Der Vater arbeitet als
Versicherungsvertreter, die Mutter ist zuhause und der vier Jahre ältere Bruder
ist trotz seines jugendlichen Alters ein begnadeter Künstler: er malt jeden und
alles und lässt die Figuren auf seinen Gemälden lebendig und frisch wirken. Im
Gegensatz zu Rossevelt, der die von Hitler überfallenen Länder mit Waffen und
auch Soldaten unterstützen möchte, ist Lindbergh der Verfechter von
"America First". Er lehnt kategorisch jede Kriegsbeteiligung ab und
wird damit als Freund der Nazis beschimpft. Trotz allem zieht er in das Weiße
Haus ein und empfängt unter anderem den deutschen Außenminister Rippentrop.
Als die amerikanische Regierung Programme entwickelt, jüdische Gemeinden
aufzusplitten und in verschiedene Gegenden der USA zu schicken, lässt sich das
der Vater des kleinen Philip nicht länger gefallen und fängt an zu
rebellieren.
Fazit
Ein hochinteressantes Buch mit historischen Fakten, die zu einem gewissen Teil
sogar der Wahrheit entsprechen. Nicht ganz folgen kann ich den Rezensionen von
Spiegel, NZZ und SZ, die das Buch hoch loben. Lange Sätze über mehrere Zeilen
sind keine literarische Weltklasse! Dennoch ist dieses Buch lesenswert.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 27. Juni 2007 2007-06-27 14:10:02