Liliane Amri wurde 1939 in Metz geboren. Vier Jahre später wurde die Familie
von der Gestapo verhaftet und bis zur Befreiung durch die Russen von einem KZ
ins nächste verschleppt. Nach jeder Verbrennung in den Gasöfen mussten die
kleinen Kinder die Knochen, die nicht vollständig verbrannt waren, aus den
Öfen räumen. Die Familie erlebt unvorstellbare Torturen. Liliane wird von
einem Soldaten mit dem Gewehrkolben so brutal auf den Kopf geschlagen, dass sie
bewusstlos zusammenbricht, aber überlebt. Durch diesen Schlag wird sie
jahrzehntelang epileptische Änfälle haben, sodass sie nicht in der Lage ist,
einer normalen Arbeit nachzugehen. Nach dem Krieg heiratet ihre Mutter einen
brutalen Mann, der die Kinder quält, die ältere Schwester missbraucht. Liliane
heiratet 1958, der Mann lässt sich scheiden und nimmt ihr die Kinder weg. Sie
lebt ein halbes Jahr bettelnd auf den Strassen, immer heimgesucht von den
epileptischen Anfällen. Als sie einen besonders schweren Anfall hat und auf der
Strasse bewusstlos zusammenbricht, wird sie von dem algerischen Hilfsarbeiter
Mohammed gerettet. Sie leben zusammen, sie bekommt ihr erstes Kind von ihm und
wird 1963 von ihrem Mann in seine Heimat geschickt. Dort lebt sie 32 Jahre
gefangen in einem entlegenen Bergdorf. Dennoch schafft sie es, sich nach vielen
Jahren, mit Hilfe der weissen Väter, sich einen Freiraum zu schaffen. Sie wird
die erste Unternehmerin des Dorfes, richtet einen Dorfladen ein, ein Kino, sie
leiht sich einen Fernseher und nimmt Geld für die Vorstellungen, näht und
verkauft Kleidung, arbeitet als Tierärztin und Hebamme und verschafft sich auf
diese Art als reichste Frau des Dorfes eine gewisse Unabhängigkeit. 1995, als
ihre Kinder erwachsen sind, gelingt ihr die Flucht nach Frankreich.
Fazit
Was für ein Leben! Es ist der Bericht einer Frau, die ihr Leben lang
unvorstellbares Leid erfahren musste, die trotz allem den Glauben an des Leben
nie verloren und ein so grosse Kraft hat, sich gegen alles und alle
durchzusetzen. Liliane wurde von einer Reporterin, die sie interviewte, und von
den Weissen Vätern gesagt, sie solle ein Buch schreiben. Sie hat soviel erlebt,
dass man aus diesem "Lebens-Stoff" mehrere Bücher hätte schreiben
können, aber sie ist keine Schriftstellerin und leider, leider kommt daher
dieses Buch so langatmig und - langweilig herüber.
Vorgeschlagen von Karin Rieck
[Profil]
veröffentlicht am 19. Februar 2007 2007-02-19 07:51:12