Freda von Rützow, eigentlich Friederike, trotzt ihrem Vater die Erlaubnis ab,
das Abitur machen zu dürfen und in Berlin zu studieren. Er hat sie als
Siebzehnjährige gezwungen, das Kind, das sie nach einem "Fehltritt"
erwartete, wegzugeben. Sie wird Gymnasiallehrerin in einer kleinen Stadt und
lebt fortan zurückgezogen mit ihrem "Luftkind". Aber die
Schreckensherrschaft der Nazis konfrontiert sie mit der "Endlösung der
Juden" und so nimmt sie den jüdischen Studenten Harro Hochberg, der im
Alter ihres fortgegebenen Sohnes ist, auf und versteckt ihn. Über drei Jahre
hinweg ist das gemeinsame Ziel diesen Wahnsinn zu überleben und das schweisst
sie zusammen.
Fazit
Es ist die authentische, genaue Sicht auf die damalige Zeit, die diesen Roman so
lebendig macht. Die aberwitzig schnelle Durchsetzung des Lehrerkollegiums einer
christlichen Schule mit überzeugten Nazis, die Unbarmherzigkeit, mit der diese
"Pädadogen" die jüdischen Schüler isolieren, demütigen und
entfernen und die Tatsache, wie schnell und gründlich der Grossteil des Volkes
dazu gebracht wurde, die jüdischen Mitmenschen zu verachten, zu denunzieren und
jede mitmenschliche Regung hinweggeschwemmt wurde, ist immer wieder
erschreckend.
Vorgeschlagen von Karin Rieck
[Profil]
veröffentlicht am 11. Februar 2007 2007-02-11 21:12:48