Hermann Hesse hatte ein bewegtes Leben, ausgeriessen aus dem Internat,
Schulverweise, ein Selbstmordversuch aus Liebeskummer, 2 abgebrochene Lehren, 3
Ehen - und der grosse Erfolg als Schriftsteller. Geboren wurde er am 2. Juli
1877 in Calw im Schwarzwald. Hesses Vater hatte als Missionar in Indien
gearbeitet, musste aber nach vier Jahren nach Deutschland zurückkehren, da er
das Klima nicht vertrug. Die Mutter war in Indien geboren, ihre Eltern hatten
zwanzig Jahre im Dienst der Basler Mission gewirkt. Calw galt als Zentrum für
Frömmler, zur grössten religiösen Richtung im Ort zählte der Pietismus.
Harmlose Freuden wie Spiel, Tanz, Theater und schöngeistige Literatur waren
weltlich und damit sündig. In diesem Geist wurde Hesse erzogen und schon als
Kind lehnte er sich dagegen auf. Dieses Thema zieht sich durch all seine Werke:
Auflehnung gegen Zwang und Gebote, gegen Staat und Kirche und auf das Beharren
der eigenen Meinung. Er schrieb als Kind schon Gedichte, er sah sich immer
hauptsächlich als Lyriker, und als 10-jähriger schenkte er sein erstes
Prosastück - ein Märchen " Die zwei Brüder " - seiner Schwester zum
7. Geburstag. Hesses Schulzeit war grausam, die Lehrer verstanden es
meisterhaft, die Schüler zu schikanieren und sadistisch zu züchtigen. Der
einzige Lichtblick in diesen Schuljahren waren die Deutschstunden und seit
seinem 13. Lebensjahr war Hermann Hesse klar, dass er Dichter oder garnichts
werden wollte.
Fazit
Michael Limberg, Leiter der Internationalen Hermann-Hesse-Kolloquien in Calw,
lässt uns mit diesem Hörbuch am Leben und Werk Hermann Hesses teilhaben.
Besonders gelungen finde ich, dass Hesse selbst zu Wort kommt bzw. Freunde und
Weggefährten wie Erich Kästner und Siegfried Unseld.
Unbedingt hörenswert.
Vorgeschlagen von Karin Rieck
[Profil]
veröffentlicht am 04. Februar 2007 2007-02-04 12:56:55