Richard-von-Knecht, der reichste Mann Göteborgs, stürzt an einem
Novembermorgen vom Balkon seines Penthouses direkt vor die Füsse seines Sohnes
Henrik und seiner Ehefrau Sylvia. Kommissar Anderson und sein Team beginnen mit
den Ermittlungen. Die snobistische Familie möchte natürlich die
Nachforschungen nicht unterstützen. Sylvia, die Witwe, scheint erleichtert,
dass es kein Selbstmord ist, denn sonst zahlt die Versicherung nicht, und es
geht um eine beachtliche Summe für sie und ihren Sohn Henrik. Was passierte
genau mit Henrik, ein leidenschaftlicher Antiquitätenhändler, der vor Jahren
wohl schwer erkrankt war? Und warum fällt Henriks Mutter in Ohnmacht, als
Henriks Frau Charlotte, ein Fotomodell, erzählt, dass sie schwanger ist? Und
überhaupt ist Charlottes Vergangenheit sehr interessant.....
Dann fliegt das Haus, in dem Richard-von-Knecht sein Büro hatte, in die Luft
und es gibt einen zweiten Mord! Das Reizvolle an diesem Kriminalroman ist, dass
es keinen ausgesprochenen Kommissar-Helden oder -heldin gibt, sondern dass echte
Teamarbeit geschildert wird. Der Leiter der Ermittlungsgruppe, Kommissar
Anderson, setzt seine Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten ein und man hat den
Eindruck, dass sie tatsächlich einander "zuarbeiten". Das Buch ist
sehr gut, sehr spannend geschrieben. Helene Tursten schildert ihre Charaktere
sehr lebendig, auch die Probleme im Privatleben der einzelnen Ermittler
"bringen die Story voran" und uns zum Nachdenken.
Fazit
Helene Tursten ist eine grosse Kriminal-Roman-Autorin und hat auf jeden Fall das
Potential zum Gegenpol zu Mankells "Wallander" genannt zu werden.
Vorgeschlagen von Karin Rieck
[Profil]
veröffentlicht am 01. Februar 2007 2007-02-01 22:30:52