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Reinhard Barth: Nachgefragt: Weltgeschichte

Nachgefragt: Weltgeschichte

von Reinhard Barth
Verlag: Loewe [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendsachbuch
ISBN-13 978-3-7855-5669-6

Preis: 3,34 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. November 2024]
25-Zeilen-Kapitel beantworten Fragen wie "Wer waren die Wikinger?" oder "Was sind Hieroglyphen?". Der Autor will Kinder zum Herumschmökern anregen und so in die Weltgeschichte einführen. Biographische Artikel wechseln mit Beschreibungen von Epochen und Erklärungen einzelner Begriffe ab. Deutlich erkennbar ein Buch, von dem Lehrer und Eltern hoffen, dass ihre Kinder es lesen werden.
Beim genaueren Hinsehen zeigen sich zahlreiche Mängel. Landkarten, Abbildungen archäologischer Funde, graphische Darstellungen fehlen. Sie könnten jugendlichen Lesern helfen, die Ereignisse zeitlich und geographisch einzuordnen und sie anregen, sich näher mit dem Thema Geschichte zu beschäftigen. Die locker aufeinander folgende Darstellung von Ereignissen, Epochen und Personen ohne Verknüpfung durch Querverweise auf verwandte Themen machen das Buch unübersichtlich. Der Autor beantwortet Fragen, die Kinder nicht stellen: "Welche sozialen Konflikte wurden in Rom ausgetragen?" Auf häufig gestellte Fragen jugendlicher Sachbuch-Leser nach Ursachen und Verlauf kriegerischer Auseinandersetzungen, nach Lebensbedingungen zu anderen Zeiten, was die Menschen früher gegessen, welche Kleidung sie getragen haben, fehlen die Antworten. Sprachlich und inhaltlich setzt der Autor zuviel voraus. Was soll sich ein jugendlicher Leser unter "dem heutigen Somalia" vorstellen, wenn er im Buch keine Möglichkeit hat, Begriffe nachzuschlagen oder Karten zu nutzen? Die Erklärungen zu den beiden Weltkriegen, zum Vietnamkrieg und dem Jugoslawienkrieg fallen oberflächlich aus, Begründungen fehlen. Dem Autor gelingt es nicht, seinen jugendlichen Lesern auf jeweils 25 Zeilen zu vermitteln, was konkret passierte und welche Folgen die Ereignisse hatten. Die Gelegenheit, sich seinem Thema mit der Definition verbreiteter Begriffe zu nähern, wie z. B. Hitlerjunge oder Hakenkreuz, nutzt der Autor nicht. Der nachlässige Stil des Buches - "Die Völker wohnten auch noch durcheinander" - spricht weder Wenig-Leser noch geschichtlich Interessierte an.
Fazit
Ein inhaltlich und stilistisch mangelhaftes Buch, das weniger attraktiv als ein Sachkunde- oder Geschichtsbuch für den Schulunterricht aufgemacht ist, wird nur schwer Leser finden.
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 09. Januar 2007

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