"Warum Männer sich nicht binden wollen und Frauen schuld daran sind".
Das erklärt Ulla Rhan, Autorin und Lebensberaterin mit eigener Praxis in Mainz,
in ihrem Buch mit dem provozierenden Titel "Fuck & Go". Die Autorin
stellt fest, dass es immer mehr weibliche Singles gibt, die sich nach einer
festen Beziehung sehnen und trotzdem auf Dauer gesehen alleine bleiben. Als
Antwort auf diese Misere erläutert sie: "Wie Frauen sich nach einem Mann
verzehren und ihn dann doch bloß zum Zirkustier abrichten wollen",
"Wie Frauen im Zuge der sexuellen Befreiung Angel, Köder und Netz über
Bord geworfen haben und sich jetzt wundern, dass sie ohne Männer-Fanggerät
dastehen", oder "Wie radikale Emanzen den Mann zum Feindbild erhoben
und damit das Geschlechterverhältnis auf Jahrzehnte hinaus vergiftet
haben". Und in den entsprechenden Kapiteln zieht die Autorin ganz mächtig
vom Leder. Ihre Liste der Vorhaltungen ist lang und in harten Worten verfasst,
auch wenn sie sich sehr häufig mit einbezieht. Das oft benutzte "wir"
müsste allerdings eigentlich als "ich" gelesen werden, denn ob der
Standpunkt von Ulla Rahn auf alle anderen Frauen zutrifft, ist mehr als
fragwürdig. Die Denkansätze sind gut gewählt und richtig, doch die gut
beobachteten Verhaltenstendenzen allein ergeben noch kein allgemein gültiges
Prinzip. Störend wirkt auch, dass die Autorin eine ebenso radikale und
anklagende Position bezieht, wie die von ihr beschimpften Feministinnen.
Fazit
Vom Ansatz her und der Benennung hinderlicher Faktoren in Beziehungen gut
gelungen, doch durch den agressiven Grundton kaum verständnis- und
lernfördernd.
Vorgeschlagen von Annette Rieck
[Profil]
veröffentlicht am 08. Januar 2007 2007-01-08 17:33:38