"Ich behaupte, dass jeder Mensch ein Ökonom ist und nahezu immer
ökonomisch denkt, auch wenn ihm das oft nicht bewusst ist". Derjenige, der
diese Behauptung aufstellt, ist Hanno Beck, Volkswirt, Politologe und
Wirtschaftsredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er ist der
Auffassung, dass Ökonomie auf zwei ganz einfache Tatbestände zurückzuführen
ist: Ökonomie bedeutet, das Beste aus dem Leben zu machen (ein Zitat von George
Bernard Shaw) - sprich das Streben nach dem Nutzen, und es bedeutet, dass
Menschen auf Anreize reagieren. Ökonomie bedeutet für ihn nicht, sich nur mit
Geld zu beschäftigen, oder die ausschließliche Erwirtschaftung eigennütziger
Profite. Und so unterzieht der renommierte Autor zahlreicher Fachbücher eine
ganze Anzahl verschiedener Bereiche des menschlichen Lebens einer ökonomischen
Analyse im o.g. Sinne: warum sind Warteschlangen effizient? Warum sind
Kommunalpolitiker religiöse Menschen? Warum sollte man nur eine Frau heiraten?
33 verschiedene Warum’s beantwortet er, und auch wenn manche Überschrift
zunächst ein wenig weit hergeholt aussieht ("Warum man keine Gummibärchen
verschenken sollte... und was die EU von meinen Nachbarkindern lernen
kann"), sind die darauf folgenden Erläuterungen durchaus schlüssig und -
glauben wir es ihm - wohl auch gültig. Es gelingt ihm durchaus, komplizierte
ökonomische Zusammenhänge in einfachen Worten und anschaulichen Beispielen
auszudrücken, und damit dem "unbewussten Alltagsökonomen" die Augen
für sein Tun zu öffnen. Die Financial Times Deutschland beurteilt das zum
Sachbuch des Monats Januar 2006 gewählte Buch als "flott geschriebene
Alltagswissenschaft, für den Strand oder die nächte Warteschlange".
Fazit
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Vorgeschlagen von Annette Rieck
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veröffentlicht am 06. Januar 2007 2007-01-06 14:33:04