Nicht zuletzt dem boomenden Hörbuchmarkt und den Erfolgen von Hörspielserien
wie Gabriel Burns oder Offenbarung 23 ist es zu verdanken, dass immer neue
Hörspielserien auf dem Markt erscheinen. Kommissar Dobranski ist eine solche
Serie, die versucht, sich einen Marktanteil zu sichern. Kein leichtes
Unterfangen, liegt doch die qualitative Meßlatte durch die beiden anfangs
genannten Serien sehr hoch.
Im Mittelpunkt der namensgebenden Serie steht der Hamburger Kommissar Horst
Dobranski, der mit flotter Zunge und schnell gezogener Waffe seinen Dienst auf
St. Pauli verrichtet. In dieser Folge bekommt er es mit einer neuen,
hochwirksamen Speedvariante zu tun, die von einer Balkan Mafia auf den Markt
gebracht werden soll. Der Selbstmord eines Junkies führt Dobranski auf die Spur
der Bande. Als er mit seinen Nachforschungen den Verbrechern bedrohlich nah
kommt, gerät er in eine Falle, die ihm fast das Leben kostet.
Schon das Cover der Serie verbreitet liebenswerten 60er Jahre Charme und
erinnert stark an die frühen Jerry-Cotton-Hefte. Auch inhaltlich orientiert
sich die Serie scheinbar an den Abenteuern des G-Man. Horst Dobranski ist ein
zäher Knochen, der die Ermittlungen gerne nutzt, um sein aus allerhand
Schimpfworten bestehendes Vokabular an den Hörer zu bringen. Inhaltlich bietet
diese Folge keine besonderen Überraschungen. Etwas Action hier, eine
Schießerei dort. Das alles ist nicht schlecht gemacht, aber im Zeitalter der
ausgereiften Hörspielproduktionen doch etwas zuwenig, um sich eine
Spitzenposition am Markt zu sichern.
Fazit
"Die Balkan Connection" ist ein durchschnittliches Hörspiel, dass
sich im Zeitalter von Gabriel Burns oder anderen hochwertigen Serien nur schwer
wird behaupten können.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 27. November 2006 2006-11-27 21:42:12