Womit muss man rechnen, wenn man dem Bruder ein Buch zum Geburtstag schenkt?
Richtig: Man muss es eventuell auch lesen. Bei der "Pforte des
Magiers" bereue ich aber weder, es verschenkt zu haben, noch es selbst
gelesen haben zu müssen - denn das Buch ist genauso fesselnd wie die Vorgänger
der Reihe, wenn nicht sogar noch spannender.
London ist sehr zwiegespalten: Die Gewöhnlichen geben ihren Widerstand gegen
die Regierung der Zauberer nicht auf, ein Mitglied - Kitty Jones, die schon im
Amulett von Samarkand auftauchte - versucht sogar, sich an den Anderen Ort zu
begeben, an den angestammten Wohnort der Dämonen, wo sie sich substanzlos
aufhalten, stehen sie nicht gerade unter Beschwörung. Dem gegenüber steht eine
vermutete Verschwörung aus den Reihen der Zauberer. Nathanael - Verzeihung,
sein offizieller Name ist nun John Mandrake, Position Informationsminister -
versucht, beides zu kontrollieren. Dass Bartimäus, sein Lieblingsdämon, aber
gerade nun nicht in Topform ist und einiges vermasselt, passt Mandrake nicht in
den Kram. Als er dann noch erfährt, dass Jones noch lebt, obwohl er sich seit
ihrem angeblichen Tod im ersten Band der Reihe zig Vorwürfe macht, und nun
natürlich rätselt, welche Position sie nun im Widerstand innehat, und Quentin
Makepease, seines Zeichens Theaterautor (und zwar ein vom Premierminister sehr
geschätzter!), ihm die Verschmelzung eines Dämons mit einem Menschen
demonstriert - ja, dann ist das Chaos perfekt.
Fazit
Stroud ist auch mit dem dritten Teil der Bartimäus-Trilogie ein wunderbares
Buch gelungen. Fesselnd wie immer ist die Handlung rund um den jungen Zauberer,
noch frecher, emotionaler, aber auch einfühlsamer die Rolle seines Dämons. Wer
"Die Pforte des Magiers" nicht liest, ist selber schuld!
Vorgeschlagen von Nico Haase
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veröffentlicht am 23. November 2006 2006-11-23 20:00:42