Die 16-jährige Lea Kaufmann wurde als Baby von einer deutschen Familie
adoptiert, die damals aus beruflichen Gründen in China lebte. Trotz ihres
asiatischen Aussehens hatte sie innerlich mit dem Thema China längst
abgeschlossen. China war Sache ihrer Eltern, die nie ein Ende finden konnten,
wenn sie über ihre Erlebnisse vor 16 Jahren erzählten. Für die
Schülerzeitung berichtet Lea über eine Ausstellung der Terracotta-Soldaten
aus dem Grabmal des chinesischen Kaisers Qin Shi Huangdi. Leas Eltern kennen
sich am Fundort der Figuren, in der Gegend von Xian, gut aus und haben eine
Landkarte aus ihrer Zeit in China aufgehoben. Lea stellt überrascht fest, dass
ihre Eltern sich auf einmal widersprechen. Angeblich stammt sie aus einem
Waisenhaus in Peking. Doch die Kaufmanns können kaum zur gleichen Zeit in Xian
und in Peking gewesen sein. Wie ist sie tatsächlich in die Familie Kaufmann
gelangt? Trotz des schwierigen Verhältnisses der beiden jungen Redakteure Lea
und Luca berichtet die Schülerzeitung über ein weiteres Thema aus China: Die
Ein-Kind-Politik und die Tötung weiblicher Neugeborener. Das Thema wird im
Unterricht heftig und kontrovers diskutiert. Lea ist nun entschlossen, das
Geheimnis ihrer Herkunft direkt in China aufzuklären und in dem kleinen Dorf am
gelben Fluss ihre leibliche Mutter zu suchen.
Fazit
Im Jahr 2004, als Philipps Buch erschien, wurde die Ein-Kind-Politik in China
längst nicht mehr so drastisch durchgezogen wie noch 1988, als Leas Eltern in
China lebten. Die Autorin schildert zwar sachlich die Gründe der chinesischen
Familienpolitik; ihre Darstellung wirkt jedoch trotzdem zu einseitig. Carolin
Philipps beschreibt treffend und einfühlsam die Suche eines adoptierten Kindes
nach den leiblichen Eltern und dem Motiv, warum sie fortgegeben wurde.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 12. November 2006 2006-11-12 08:55:06