Nachdem sich eine Kindsentführung in New York zur Katastrophe entwickelt hat,
beschließt Detektive Joe Lucchesi die Staaten zu verlassen und in einem kleinen
Ort an der irischen Küste den Schrecken zu vergessen. Nach und nach gewöhnt
sich die Familie in die neue Umgebung ein und als auch Joes Sohn Shaun in Katie
Lawson seine erste große Liebe trifft, scheint die Idylle perfekt. Bis zu dem
Tag, als Katie spurlos verschwindet. Joes Ermittlerinstinkte werden geweckt und
bald findet er heraus, dass er den Albtraum in New York noch lange nicht hinter
sich gelassen hat. Denn mit Duke Rawlins hat der beste Freund des Entführers
die Spur von Joe aufgenommen.
Mit "Schattenturm" hat die junge irische Autorin Alex Barclay einen
soliden, spannenden und durchaus überraschenden Thriller geschrieben, der sich
mit den großen Namen in diesem Genre messen kann. Geschickt springt sie
zwischen den Ereignissen in Irland und der Vergangenheit, in der die Geschichte
von Duke Rawlins erzählt wird, hin und her, wobei gerade diese Passagen die
meiste Spannung erzeugen. Überhaupt wechselt Alex Barclay oft die
Erzählperspektive und gibt dem Roman somit ein ungeheures Tempo.
Einzig das Finale von "Schattenturm" ist etwas durchschnittlich. Zum
einen hatte die junge Autorin wohl schon die Filmfassung im Auge, zum anderen
ist der Schluss schon zu sehr auf Fortsetzung ausgerichtet. Sieht man von diesen
kleinen Fehlern ab, ist Alex Barclay mit "Schattenturm" ein solider
Thriller gelungen.
Fazit
Auch wenn die Geschichte nicht wirklich neu ist, gelingt es Alex Barclay einen
packenden Thriller zu schreiben, der den Leser von der ersten Seite an fesselt
und der zu Recht zu den aufregendsten Thriller-Debüts des Jahres gezählt
werden kann.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 20. September 2006 2006-09-20 20:17:12