Sechs ungewöhnliche Kinder versuchen in den Rocky Mountains ein ganz normales
Leben zu führen. Sie leben an unterschiedlichen Orten und haben etwas, dass sie
von allen anderen Menschen unterscheidet - Flügel. Sie sind Chimären,
Mischwesen mit den Genen von Vögeln. Die einzigen Menschen zu denen sie
vertrauen gefasst haben sind die Tierärztin Frannie und der Ex-FBI-Agent Kit,
denn sie haben Max und ihre Geschwister aus der Gewalt menschenverachtender
Experimente gerettet. Aber jetzt schweben sie erneut in Gefahr, denn in ihnen
liegt der Schlüssel zu einem alten Geheimnis.
"Das Ikarus-Gen" ist die in sich geschlossene Fortsetzung des
Bestsellers "Der Tag an dem der Wind dich trägt", in der abermals das
Schicksal des Vogelmädchens Max im Mittelpunkt steht. Gekonnt greift James
Patterson die ungewöhnliche Romanidee des ersten Teils auf und verknüpft sie
mit dem ihn typischen Tempo. Heraus gekommen ist ein flotter
Wissenschaftsthriller, der sich ausgesprochen gut liest. Sicher wünscht man
sich an manchen Stellen mehr Hintergrundwissen, wie man es in Romanen von
Michael Crichton kennt, doch James Patterson will seine Leser in erster Linie
unterhalten und das gelingt ihm mit diesem Roman wieder einmal ausgezeichnet.
Auch wenn er kein Klischee ausgelassen hat, fesselt das Abenteuer um das
Schicksal der ungewöhnlichen Kinder den Leser von der ersten Seite. Zum Ende
wünscht man sich zwar noch eine etwas plausiblere Erklärung, als die im Roman
dargebotene, aber angesichts der spannenden knapp dreihundert Seiten, verzeiht
man James Patterson dieses kleine Manko gerne.
Fazit
Auch wenn James Patterson kein zweiter Michael Crichton wird, gelingt ihm mit
"Das Ikarus-Gen" ein packender Thriller, der sich für einen grauen
Herbstsonntag ausgezeichnet eignet.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 11. September 2006 2006-09-11 21:39:41