Grüne Auen, ein ruhiger Fluss schlängelt sich durch saftige Wiesen und sanft
geschwungene Hügelgegenden. Achja, und nebenbei ist ein Krieg im Laufen.
Willkommen in Albernia, im Windhag, den Nordmarken und dem Kosch, den
westlichsten Provinzen des Mittelreichs. "Am Großen Fluss" ist nun
schon Nummer sechs der Regionalbeschreibungen, und diese wendet sich
ausdrücklich vor allem für Einsteiger in DSA. Das übliche Format wird
größtenteils beibehalten: Nach einer kurzen Einleitung wird die Region im
Schnelldurchlauf beschrieben, gefolgt von einer detaillierten Geschichte der
Länder am großen Fluss. Danach folgen ungewöhnlicherweise noch nicht die
detaillierten Regionen, sondern zuerst eine Abhandlung über die politischen
Intrigen und Machtspielchen in der Region sowie ein Kapitel über den Krieg in
Albernia und seine Gründe, Folgen und Auswirkungen.
Danach endlich folgen die Regionen Albernia (mit Abstand am dicksten), die
Nordmarken, der Windhag sowie der Kosch. Dabei werden wie immer Kultur,
Lebensgewohnheiten und Ansichten der Bewohner dargestellt und die einzelnen
Landschaften genau beschrieben sowie Tips zu Helden aus der Region gegeben.
Danach folgt ein dickeres Kapitel über die Feenwelten und die Eigenarten der
Feen, ein Kapitel über berühmte und berüchtigte Personen sowie die Mysteria
et Arcana, die Geheimnisse der Region.
Fazit
Ein Buch, das eigentlich weder enttäuscht noch positiv überrascht. Nachdem
genau wie in
DSA - Aus der
Asche der albernische Unabhängigkeitskrieg zusammen mit einem dicken Packen
politischem Intrigenspiel zusammen serviert wird, das wirklich nicht jedermanns
Sache ist, aber trotzdem das Buch deutlich dominiert, ist vielleicht abzusehen,
dass es eine Art Kontrast für erfahrene Spieler bieten soll; denn das Buch
richtet sich ansonsten ganz deutlich an Anfänger, die mit solchem Politik-Spiel
sichtlich überfordert wären. Dabei gibt es Hinweise zum Spiel, der Aufbau des
Buchs wird (obwohl sehr ersichtlich) im detailliertesten Detail noch einmal
erklärt. Ansonsten ist aber keine Überraschung zu erkennen; zwar sticht das
Feenwelten-Kapitel doch etwas heraus, wiederholt sich aber ein wenig zu oft und
bietet doch zu wenig greifbare Information für so ein aufgeblähtes Kapitel
(was bringt es, wenn bei fast jeder Beschreibung ein Hinweis folgt, dass Feen
aber sowieso alle verschieden sind?) Ein paar mehr konkrete Beispiele oder eine
Meta-Betrachtung der Feenwelten von Außerhalb, also eine Erklärung (oder
wenigstens ein Versuch), was sie überhaupt sind, wären sicherlich hilfreicher
gewesen. Ansonsten gibt es kaum Weiterentwicklung; das Buch ist nicht ganz so
langweilig wie die ersten Bücher der Serie, packt den Leser aber auch nicht
wirklich, sondern liest sich wie ein etwas liebevoll geschriebenes Geographie-
und Völkerkundebuch. Nach dem erfrischend guten
DSA - Angroschs Kinder und dem
enttäuschenden
DSA - Land
der ersten Sonne ist dieses Buch auf ein ganz nettes Mittelmaß
eingependelt, die Feenlande, die Einsteigerhilfe und das Politikspiel zwar nette
Versuche, aus dem Standart auszubrechen, aber es bleibt beim Versuch.
Vorgeschlagen von Kristian Kühn
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veröffentlicht am 02. September 2006 2006-09-02 23:48:54