Harry Eriksson erinnert sich nach 30 Jahren an die Sommerferien mit seinem
Freund Hasse und ihrer großen Liebe Maj an der gotländischen Küste. Hasse und
Harry waren damals 12 Jahre alt, sie hatten die Grundschule abgeschlossen und
würden nach den großen Ferien zur Realschule gehen. Vom wachsenden Wohlstand
der 50er Jahre war für Harrys und Hasses Familien wenig abgefallen. Sie wohnten
als einzige noch in einer Baracke. Der Sommer erschien den Jungen endlos. Die
Freunde erlebten eine Bilderbuch-Kindheit mit gefährlichen Mutproben im
Steinbruch, einer eigenen Hütte und vielen Freiheiten. Die Atmosphäre des
Kalten Krieges zwischen Ost und West ahnen die Beteiligten, als der polnische
Matrose Nowak von seinem Schiff flüchtet und sich bis zur Abfahrt an Land
versteckt. Die beiden Jungen verlieben sich beide in die gleichaltrige Maj und
bringen ihr das Schwimmen bei. Majs Eltern sehen die Freundschaft ihrer Tochter
mit den beiden Rabauken nur ungern. Erstaunlich lange treten die drei
Jugendlichen als Dreiergespann auf, bis Maj sich für Hasse entscheidet. Harry
hat nun nicht nur mit seiner Eifersucht zu kämpfen; er erfährt überraschend,
wer sein Vater war, der vor seiner Geburt verunglückte.
In Harrys Kindheits-Erinnerungen hat Mats Wahl die ernsten Themen der damaligen
Zeit verpackt: die Situation von Harrys allein erziehender Mutter, das
Verhältnis zwischen den Dorfbewohnern und dem Flüchtling, überhaupt die
Einstellung gegenüber verschiedenen Außenseitern und Zugezogenen - und die
erste große Liebe der drei Jugendlichen.
Fazit
Ein anspruchsvoller Jugendroman, der ebenso gut als Roman für Erwachsene
erscheinen könnte.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 10. August 2006 2006-08-10 21:01:24