Menschen, die Außergewöhnliches geleistet haben, gibt es schon seit
Menschengedenken. Sie alle zeichnen sich durch besondere Gaben und Fähigkeiten
aus und sind bis heute unvergessen und oft genug in aller Munde. Sich Menschen
mit ganz besonderen Biografien zu nähern, kann unheimlich viel Spaß machen.
Dahinter zu kommen, warum sie eine solche Faszination auf andere ausgeübt
haben, kann spannend sein wie das Lesen eines Detektivromans.
Christine Schulz-Reiss gelingt es in ihrem Buch "Wer war das? Abenteurer
und Entdecker" diese Neugier auf das Leben außergewöhnlicher Menschen zu
wecken. Von Leif Eriksson, den ersten Entdecker Amerikas, über Vitus Bering,
nach dem die Bering-Straße benannt wurde, bis zu Helden des 20. Jahrhunderts
wie Neil Armstrong oder Charles Lindbergh, dem als erster Mensch der Alleinflug
über den Atlantik glückte, erzählt das Buch.
Die Autorin geht dabei ganz geschickt vor. Zu Beginn eines jeden Kapitels steht
ein kurzes, einseitiges Rätsel, das Dinge beschreibt, die dieser Mensch getan
hat. Allerdings wird auf dieser Seite noch nicht der Name der Persönlichkeit
benannt, so dass man sein eigenes Wissen oder natürlich auch das von Lehrern,
Freunden oder Eltern testen kann.
Die Biografien der verschiedenen bekannten und weniger bekannten Abenteurer,
denn auch die hat Christine Schulz-Reiss in ihrem fast 300 Seiten starken Werk
aufgenommen, beginnen nicht trocken mit irgendwelchen Jahres- oder
Geburtszahlen, sondern mit einem erzählenden Einstieg, der die Person lebendig
werden lässt. So heißt es bei Lindbergh: "Da! Da war es, wonach er zu
guter Letzt in dem Lichtermeer am Boden Ausschau gehalten hatte: Sieben
Buchstaben leuchteten von da unten in den dunklen Himmel, jeder davon zwischen
20 und 25 Metern hoch."
Das Buch von Christine Schulz-Reiss ist sicher auch interessant im
Geschichtsunterricht einzusetzen. Und zwar immer dann, wenn es sich lohnt, eine
neu zu besprechende Epoche über eine Biografie, also über etwas
"Greifbares" einzuläuten, denn sicherlich kann man gerade Schüler
eher durch lebendige Texte als durch trockene Geschichtszahlen faszinieren.
Fazit
So ansprechend und interessant wie der Inhalt des Buches für junge Leute, an
die sich das Buch in erster Linie richtet, auch ist, so wenig ansprechend ist
die Umschlaggestaltung, die doch eher auf trockenen und langweiligen Lesestoff
schließen lässt. Ein bisschen mehr "Lebendigkeit" wäre hier sicher
angebracht gewesen. Dann hätten Inhalt und Cover sicher besser harmoniert.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 28. Juli 2006 2006-07-28 12:10:57