Auch in den Ferien hat der ehemalige Polizeipsychologe und nun für das FBI
tätige Alex Cross keine ruhige Minute, denn eine bekannte Schauspielerin ist
vor ihrem Haus in Beverly Hills erschossen worden. Kurz darauf bekommt ein
Zeitungsreporter eine Mail mit genauesten Einzelheiten der Tat, die von Mary
Smith unterschrieben wurde. Als etwas später der nächste Mord passiert, ist
klar, dass sich Alex Cross dem ersten weiblichen Serienverbrecher seiner
Karriere stellen muss.
Nach dem letzten eher schwächeren Alex-Cross-Roman "Und erlöse uns von
dem Bösen" legt James Patterson diesmal wieder ein etwas besseres Werk
vor, ohne jedoch an die wirklich guten Titel dieser Serie (z.B. "Morgen
Kinder wird’s was geben" oder "Rosenrot Mausetot")
heranzukommen.
Insgesamt kann man sich des Eindruckes nicht erwecken, dass der Alex-Cross-Serie
ein wenig die Luft ausgeht, denn die familiären Probleme des Helden sind im
Augenblick besser, als seine Fälle. Nach dem Wolf sieht er sich diesmal mit
Mary Smith einer Gegnerin gegenüber, die ihm alles abverlangt. Da man
Pattersons Muster zwischenzeitlich kennt, wirkt auch die Auflösung dieses
Falles nicht sonderlich überraschend. Konnte James Patterson mit den ersten
Werken der Alex-Cross-Serie noch Maßstäbe für dieses Genre setzen, so reizt
er jetzt sein Schema nur noch gekonnt aus.
Trotz dieser Kritik liest sich aber auch "Ave Maria" sehr spannend und
bietet kurzweilige Unterhaltung.
Fazit
"Ave Maria" überzeugt mehr durch den privaten Alex Cross, als durch
seinen aktuellen Fall. Bleibt zu hoffen, dass James Patterson mit dem nächsten
Roman wieder an die Brillanz alter Fälle anknüpfen kann.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 07. Juli 2006 2006-07-07 23:05:13