Johannas Vater will geschäftlich in den Immobilien-Boom im Nach-Wende-Berlin
einsteigen. Johanna ist nur unwillig aus dem Münsterland mit nach Berlin
gezogen. Im piekfeinen Musischen Gymnasium in Charlottenburg soll sie gemeinsam
mit ihrer Banknachbarin Franziska ein Referat über Christa Wolf halten.
Franziska kommt aus Ost-Berlin und liebt es zu provozieren. Reichlich
klischeehaft werden die Lebensverhältnisse in Ost- und West-Berlin geschildert.
Johannas Schulwechsel in ein anderes Bundesland wird nicht näher beschrieben.
In Westfalen hatte sie vor dem Umzug ein eigenes Pferd, das sie auf dem
Bauernhof der Eltern ihrer Freundin zurück lassen musste. Jojos Eltern werden
als kalt, egoistisch und oberflächlich dargestellt. Franziskas Vater ist
Musiker, die Mutter Krankenschwester, um den kleinen Bruder Moritz beneidet Jojo
ihre Klassenkameradin angeblich. Franziskas Familie wohnt in einem gemütlichen
Altbau in der Friedrichstraße und verlebt ihre Wochenenden in trauter
Familien-Gemeinsamkeit in ihrer Datsche. Und dann verlieben Franziska und
Johanna sich ineinander.
Wie genau ihre Beziehung abläuft, bleibt im Dunkeln. Die Gefühle der Mädchen
und die Reaktion der Erwachsenen werden nur angedeutet - schade.
Fazit
Eine sehr kurze Geschichte mit zuwenig Liebe und zu vielen Ost-West-Klischees.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 05. Juli 2006 2006-07-05 20:38:34