Kinder können manchmal ganz schöne Nervensägen sein. Gerade dann, wenn sie
sich in ihrer "Trotzphase" befinden und alles und jeden in Frage
stellen. Auch Gerhard Wegner weiß heute noch genau wie jene Jahre waren, in
denen bei seinen Kinder Johanna und Michel Sätze wie "Das gehört mir, gib
das sofort her" auf der Tagesordnung standen. Eines Abends erfand er mit
den Kleinen zusammen eine Geschichte, die von einem kleinen blauen See handelt,
der allen gehört. Bis eben ein Krokodil den See eroberte und alle anderen Tiere
vertrieb. "Unzählige Male", so berichtet Gerhard Wegener,
"musste ich meinen Kindern diese Geschichte erzählen."
Viele Jahre später, Wegners Kinder sind heute längst erwachsen, fiel Tochter
Johanna diese alte Erzählung aus Kindertagen wieder ein. Zu schade für die
Schublade, dachte sie, und "überredete" Vater und Bruder, ein
Kinderbuch daraus zu machen, um allen Kindern, die sich gerade in einer
"Trotzphase" befinden, zu zeigen, wie schön es ist, etwas gemeinsam
mit anderen auf die Beine zu stellen. Die Geschichte "Der kleine blaue
See" zeigt, dass man als kleiner Egoist im Leben nicht unbedingt weiter
kommt, sondern erst mit anderen in Gemeinschaft tatsächlich etwas erreichen
kann.
Es gibt also vielfältige Möglichkeiten, kleine und größere Kinder in ihren
Autonomiephasen zu unterstützen. Wichtig ist dabei immer im Auge zu behalten,
dass Kinder Selbständigkeit erlangen müssen und diese nur durch Abnabelung,
die für manchen Erwachsenen sicher manchmal schmerzhaft, aber - will man
ehrlich sein - auch nervtötend sein kann, erreichen können. Gemeinsam
bewältigte Konflikte allerdings vertiefen die Beziehungen von Eltern und
Kindern - und warum soll man einige Konflikte nicht auch anhand von gut
gemachten Kinderbüchern aufarbeiten können.
Fazit
Das Buch "Der kleine blaue See" ist sicher ein gutes Beispiel um zu
zeigen, dass man mit Freunden gemeinsam viel weiter im Leben kommt.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 19. Juni 2006 2006-06-19 10:04:36