Die Hamburger Gerichtsmedizinerin Leonie Simon hat ein Talent dafür, sich
Feinde zu machen. Sie ist beruflich erfolgreich und engagiert sich ehrenamtlich
als Gutachterin für Gewaltopfer. Vor 20 Jahren wurde Leonies Mutter ermordet;
der Fall ist noch immer nicht aufgeklärt. Die Wissenschaftlerin findet, dass es
nun an der Zeit ist, die Umstände genauer unter die Lupe zu nehmen. Als Leonie
das Grab ihrer Mutter auf dem Ohlsdorfer Friedhof besucht, stört sie dort
zufällig die Kreise eines Berufs-Killers.
Zu allem Überfluss gerät ihr Arbeitsplatz, das Institut für Rechtsmedizin, in
die Schlagzeilen nachdem dort mutmaßlichen Drogen-Dealern Brechmittel
eingeflösst wurden. Auch mit ihren Ermittlungen im Fall einer jungen Frau, die
lange tot im Keller eines zu renovierenden Hauses lag, macht sich Leonie
Kampmann keine Freunde.
Als die ehrgeizige Pathologin sich im Laufe der Handlung zunehmend beobachtet
und verfolgt fühlt, haben die Leser die Wahl zwischen zahlreichen Personen, die
sich durch Leonies Arbeit zu einem tätlichen Angriff provoziert fühlen
könnten.
Fazit
Die Schilderung der gerichtsmedizinischen Untersuchungen in einem konkreten Fall
ist überzeugend mit der Rolle der Medizinerin als betroffene Angehörige eines
Mordopfers verknüpft. Die Handlung hat Bezug zu aktuellen Ereignissen und ist
stets spannend, der Stil teils spöttisch distanziert.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 18. Juni 2006 2006-06-18 13:47:01