Wenn sich jemand selbst im Wege steht, dann kann er einfach nicht glücklich
werden. Das muss auch Janina feststellen, und dabei ist sie noch nicht einmal
zehn Jahre alt. Doch sie ist sich sicher: "Niemand mag mich." Und je
fester sich dieser Satz in ihrem Kopf festsetzt, desto stärker wird das
negative Gefühl. Janina ist mürrisch, stets schlecht gelaunt, hat immer eine
freche Antwort parat und - wen wundert es - überhaupt keinen einzigen Freund.
Nach einem heftigen Streit mit der verzweifelten Mutter, die schon gar nicht
mehr weiß, wie sie mit ihrem jüngsten Kind umgehen soll, läuft Janina zu
einer Wiese, auf der ein großer, kräftiger Baum steht, und tritt und
malträtiert ihn - so als sei er an all ihrem Unglück Schuld.
Janina hört erst auf, als sie von einer Fee angesprochen wird. Und das ist
nicht irgendeine Fee, sondern Janinas Fee und dazu noch eine Wunschfee. Einen
einzigen Wunsch darf die Kleine äußern - und möchte von der Fee eine
Wunderwaffe, damit andere Leute sie nicht mehr verletzen können. Die Fee
überlegt eine Zeit, gibt dann dem Mädchen allerdings eine ganz andere
"Waffe" an die Hand. Eine, die jeder in sich trägt - wenn auch
manchmal sehr verborgen: die Liebe.
In den kommenden vier Wochen will die Wunschfee Janina helfen, diese Waffe
richtig einzusetzen, und die beiden legen gleich los. Es ist Janinas 10.
Geburtstag. Alle Verwandten sitzen am Kaffeetisch und wundern sich plötzlich
über die Offenheit dieses sonst so verstockten Kindes. Und immer wenn Janina
in alte Verhaltensweisen zurückfallen möchte, dann stupst die Fee sie ein
klein wenig an, um sie an ihre neuen Regeln und Verhaltensweisen zu erinnern.
Doch die Mühe lohnt sich: In kurzer Zeit verwandelt sich Janina in ein
liebenswürdiges Kind, das bald auch Freunde findet.
Fazit
Das "Niemand-mag-mich Kind" steckt wahrscheinlich in jedem von uns
einmal. Bei dem einen mehr, beim anderen weniger. So versteht die Autorin Ingrid
Schlieske ihr Buch, das sie als Märchen für große, kleine und erwachsene
Kinder sehen möchte, auch als Lebens- und Erziehungshilfe. Denn wenn es
gelingt, mit Liebe, Rücksichtnahme und Verständnis Dinge positiv zu bewegen,
dann hat man viel erreicht. Und eigentlich ist man nie zu alt, an seinem
Verhalten etwas zu ändern.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 06. März 2006 2006-03-06 09:04:11