Der kleine Max ist ein Monster, ein grausames und durchweg böses Kind. Aber es
ist auch das Kind von Doris Körner, der besten Freundin und Nachbarin Paula.
Paula ist auch Mutter, aber der kleine Simon, ebenfalls vier Jahre alt, ist ein
Kind wie aus dem Bilderbuch. Freundlich, brav und fürsorglich im Umgang mit
seinen Freunden und seiner Mutter. Und das obwohl Doris als Autorin von
Kinderbüchern als die Vorzeigemutter im kleinstädtischen Siedlungsmief gilt
und die Journalistin Paula hingegen nicht dem Bild der idealen Mutter
entspricht. Eines Tages verschwindet Max plötzlich. Fast alle Bürger von Maria
Bronn bringen dieses Verschwinden im Zusammenhang mit dem sechsjährigen
Benjamin, der seit Wochen vermisst wird. Und es gibt auch einen Verdächtigen.
Ein aus Russland stammender Auswanderer, der sich seltsam verhält und in einem
Baucontainer lebt, passt bestens in das Bild eines Straftäters. Doch Kommissar
Bruno Jäckle ist nicht überzeugt, ebenso wenig wie Paula, der eben dieser Mann
während des Verschwindens von Max, im Garten Arbeiten half. Jäckle ermittelt
weiter und stößt auf Ungereimtheiten bei Doris, die sich seit dem Verschwinden
ihres Kindes rührend um ihren Nachbarsohn Simon kümmert.
Fazit
Susanne Mischke ist mit diesem Buch ein Meisterwerk gelungen. Die
psychologischen Einblicke in die Tiefe menschlicher Abgründe sind perfekt
umgesetzt und die Geschichte baut sich über viele Spannungsbögen bis zum
überraschenden Ende auf. Das Buch macht süchtig und es besteht die Gefahr, es
nicht mehr weglegen zu wollen.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 27. Februar 2006 2006-02-27 09:21:31