Ward Hopkins, ein ehemaliger CIA-Agent, fährt nach Dyersburg, Montana zur
Beerdigung seiner Eltern, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind.
Im Haus seiner Eltern findet Ward eine Nachricht "Wir sind nicht tot".
Ward sucht weiter und findet eine geheimnisvolle Videokassette, die ihm ein
Geheimnis aus der Vergangenheit seiner Eltern zeigt. Zur gleichen Zeit wird in
Santa Monica die fünfzehnjährige Sarah Becker entführt. Der ehemalige
Polizist John Zandt wird reaktiviert, um den Täter endgültig zur Strecke zu
bringen. Zandt ist persönlich in den Fall involviert, da seine Tochter damals
dem gleichen Killer zum Opfer gefallen ist. Im Laufe der Ereignisse treffen Ward
Hopkins und John Zandt zusammen und stoßen auf eine geheimnisvolle Organisation
namens "Straw Men", in dessen Zentrum jemand steht, der sich für den
zweiten Schöpfer hält.
Mit "Der zweite Schöpfer" erscheint nunmehr der erste Roman des
Briten Michael Marshall in Deutschland, der in seiner Heimat als neuer Stern im
Thrillerbereich gehandelt wird. "The Straw Men" so der Originaltitel
ist spannend und steigert sich zu einem ausgeklügelten Verschwörungsthriller.
Ungewöhnlich und insgesamt auch etwas störend ist, dass Michael Marshall den
Roman mit zwei gleichwertigen Handlungssträngen versehen hat und dafür zwei
unterschiedliche Erzählperspektiven benutzt. So erzählt er die Erlebnisse von
Ward Hopkins aus der Sicht des Ich-Erzählers, während der Handlungsteil um
John Zandt in der dritten Person erzählt wird. Durch die unterschiedlichen
Erzählperspektiven wirken beide Stränge wie separate Geschichten, was einem
gerade zu Anfang etwas den Lesespaß nimmt. Zumal Spannung im ersten Drittel
etwas weniger vorhanden ist. Erst im weiteren Verlauf nimmt "Der zweite
Schöpfer" richtig Fahrt auf und spätestens mit dem packenden Finale weiß
Michael Marshall auch eifrige Thrillerleser endgültig zu überzeugen.
Fazit
Michael Marshall ist ein Name, den sich Thrillerfans merken sollten. "Der
zweite Schöpfer" ist ein guter Thriller, dem man einige kleine Schwächen
gerne verzeiht. Zumal es, wie das Ende bereits ankündigt, eine Fortsetzung
geben wird. Wer mehr über die Hintergründe der Straw Men erfahren möchte,
muss sich leider noch etwas gedulden, denn der zweite Roman von Michael Marshall
erscheint leider erst Anfang 2007 in Deutschland.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 24. Februar 2006 2006-02-24 12:42:58