Im Land Trararien ist jede Menge los. Vor allen Dingen ist es hier sehr laut.
Denn es ist Sitte in Trararien, dass jeder so laut er kann und unaufhörlich
spricht. Dass dabei niemand mehr etwas versteht, ist klar. Aber es geht in
diesem Land auch gar nicht darum, miteinander zu sprechen, sondern nur das
Sprechen selbst ist in den Mittelpunkt gerückt. Da hat es natürlich jemand wie
das kleine Trara ziemlich schwer. Nicht nur, dass das kleine Trara noch nicht
einmal einen eigenen Namen hat, nein, zu allem Überfluss hat es auch so ein
zartes Stimmchen, dass einfach niemand es versteht - geschweige denn überhaupt
zuhört, wenn es etwas sagt.
Eines Tages aber hat das kleine Trara die Nase voll von dem ganzen Lärm und
packt seine Siebensachen. Weit vor der lauten Stadt macht es unter einem Baum
eine Pause, schläft ein und träumt einen wundervollen Traum. Und plötzlich
sind Traum und Wirklichkeit vermischt. Das kleine Trara beobachtet sprachlos
die stummen Fische im Wasser, kann die Vögel singen hören und schließt mit
einem sogar Freundschaft.
Dann beschließt das kleine Trara in sein Land zurückzukehren. Es möchte am
großen Wettstreit zum Riesentrara teilnehmen, bei dem Jahr für Jahr der
Herrscher Trarariens gekürt wird. Wer am lautesten brüllt und am längsten
durchhält, der hat gewonnen. Nun hat sich das kleine Trara mit seinem zarten
Stimmchen eine List überleget, bewegt nur den Mund und beginnt erst zu sprechen
als der letzte laute Schreier seine Rede zu Ende geführt hat.
Fazit
Thomas Endl erzählt in humorvoller Weise die Geschichte, die zeigt, dass
manchmal die leisen Töne weitaus wertvoller sind als die lauten. In einem Land,
in dem nur noch marktschreierisch gebrüllt und alles lauthals angepriesen wird,
geht halt manchmal etwas verloren, das sehr wertvoll ist. Endls Buch, das von
Cornelia Haas illustriert wurde, ist ein Plädoyer fürs Zuhören, eignet sich
sehr schön als Gut-Nacht-Geschichte zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahre.
Vorgeschlagen von Martina Meier
[Profil]
veröffentlicht am 16. Dezember 2005 2005-12-16 17:21:56